Audienda-Chor Krefeld " Requiem "

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Zum Jahresausgang 2015, erinnert der Audienda-Chor Krefeld noch einmal an das Ende des zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren. Über 50 Millionen Menschen fielen auf den Schlachtfeldern, wurden in Konzentrationslagern ermordet, starben im Bombenhagel und auf der Flucht.
Ihnen ist unser Konzert gewidmet.
Insbesondere Eric Zeisls 1945 uraufgeführtes „Requiem Ebraico“ ( in hebräisch ) wird diesem Gedanken gerecht. Der Komponist schrieb es im Andenken an seinen ermordeten Vater und an die anderen zahllosen Opfer der jüdischen Tragödie in Europa.
In Anlehnung an alte jüdische Tradition, hat der Komponist für sein Requiem mit dem Psalm 92 einen Text voll des Lobes und Trostes, nicht der Trauer gewählt.
Diesen tröstenden Grundton schlägt Maurice Duruflé auch in seinem „Requiem op. 9“ an, indem er auf die Vertonung von Textpassagen verzichtet, die auf einen zornigen Weltenrichter hinweisen, wobei die lateinische Totenmesse ihre bedrohliche Schärfe verliert.
Beide Werke für Chor,Soli und Orgel.
Der russisch-orthodoxen Liturgie entnommen ist das „Svyati“ von John Tavener, das immer am Ende einer orthodoxen Totenmesse gesungen wird. Wie in einem griechischen Drama stehen sich Chor und Cello in einem Dialog gegenüber.
Seine Verzweiflung über das zerstörte Dresden verarbeitete Rudolf Mauersberger in seiner Trauermotette „ Wie ist die Stadt so wüst“, in der der Mensch als Ursache und Ausgangspunkt im Mittelpunkt der erlebten Katastrophe steht.
Ein nicht unwesentlicher Aspekt bei der Auswahl der Werke, war der Versuch, das Thema aus der Sicht von 3 verschiedenen Konfessionen – christlicher, russisch-orthodoxer und jüdischer - auszuleuchten.
Das Programm wird ergänzt durch Rezitation lyrischer Texte von Marie-Luise Kaschnitz, Else Lasker-Schüler und Anna Achmatowa.