Dogville

von Lars von Trier (*1956)

Amerika in den dreißiger Jahren, zur Zeit der Großen Depression. Die Abenddämmerung senkt sich über Dogville, einer kleinen Stadt am Rande der Rocky Mountains. Der junge Tom schlendert die Hauptstraße entlang und spricht mit den Leuten. Beobachtungen anstellen ist seine Hauptbeschäftigung, er will Schriftsteller werden. Und er ist überzeugt, dadurch den Bewohnern von Dogville zu einem besseren, einem „richtigeren“ Leben verhelfen zu können. Wofür er ab und zu Vorträge über moralische Fragen im Gemeindehaus hält, zu denen allerdings kaum einer erscheint. Toms nächstes Thema wird das ‚Empfangen’, das ‚Annehmen’ sein (zuletzt sprach er an Weihnachten über das ‚Geben’) – und am liebsten hätte er zur Verdeutlichung ein provozierendes Beispiel, ein Geschenk für die ganze Stadt.

Da taucht, verfolgt von Gangstern, eine Fremde in Dogville auf. Eine junge, schöne Frau: Grace. Und Tom wittert seine Chance. Er kann zugleich dieser Frau und seiner Stadt helfen: Dogville bietet der Flüchtigen Asyl, dafür bietet Grace den Stadtbewohnern ihre Hilfe an. Wird Dogville dieses Geschenk annehmen können?

Einige Wochen lang geht alles gut. Grace wird aufgenommen in Dogville. Dann taucht die Polizei mit einem Steckbrief auf, mit dem nach Grace gesucht wird, und plötzlich dreht sich der Wind: Aus Graces Hilfe wird abverlangte Arbeit, dann härtere Arbeit, schließlich gnadenlose Ausbeutung in allen Variationen. Verzweifelt sieht Tom sein moralisches Experiment scheitern. Was kann er tun?

Lars von Triers Film aus dem Jahr 2003 wurde schon mehrfach für die Bühne adaptiert. Eine faszinierende Reise durch den Irrgarten von Gut und Böse. Umso faszinierender, als hier – wie immer bei Lars von Trier, dem Erfinder der „Dogma“-Filmregeln – moralische Fragen von ästhetischen nicht zu trennen sind. Nicht umsonst ist die männliche Hauptfigur ein Schriftsteller, ist die sich entwickelnde Handlung ein ihrem Erfinder entgleitender Romanplot. Und nicht zuletzt geraten wir, die Zuschauer, selbst mit hinein ins Geschehen: Was beobachten wir hier, gemeinsam mit dem ‚Beobachter’ Tom? Genießen wir dieses Beobachten, verabscheuen wir es? Genießen wir die Abscheu beim Beobachten?

Veranstaltungsort und Adresse

Theater Mönchengladbach, Odenkirchener Straße 78, Mönchengladbach

    Tickets für Februar 2016 - April 2016

  • Do
    25.02.2016
    19:30
    Tickets
  • Sa
    27.02.2016
    19:30
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  • Fr
    04.03.2016
    19:30
    Tickets
  • So
    06.03.2016
    19:30
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  • Fr
    11.03.2016
    19:30
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  • Di
    15.03.2016
    19:30
    Tickets
  • Mi
    23.03.2016
    19:30
    Tickets
  • So
    17.04.2016
    18:00
    Tickets

Dogville

Diese Veranstaltung in Mönchengladbach (Süd) wurde von venyoobot veröffentlicht. Dogville ist den Rubriken Theater und Schauspiel zugeordnet.