3. Ulmer Konzert

1905 begab sich ein junger Komponist, ausgestattet mit Spazierstock, Rucksack und Phonograf auf die Reise, um die Volksmusik zu studieren. Sein Name war Béla Bartók. Heute ist er berühmt für die Einflechtung dieser Weisen in die Kunstmusik. Fünf der in Siebenbürgen gesammelten Melodien stellte Bartók 1915 zu einer kleinen Klaviersuite, 1917 zu einer Fassung für Streichorchester zusammen. Der rustikale Charme und die unverstellte Authentizität der Musik schmecken förmlich nach Dorfschenke. „Mein nächstes größeres Werk wird ein Cellokonzert sein!“ erklärte Dmitri Schostakowitsch im Sommer 1959. Bereits im Oktober fand die Uraufführung statt. Inspiration war unter anderem das „sinfonische Konzert“ Sergej Prokofjews. Ähnlich wie Prokofjews Werk basiert auch sein Konzert auf einem Motiv aus vier Tönen und ist ein hochvirtuoses Stück Musik. Auch wenn der Musikinteressierte „Serenade“, zumindest was das 19. Jahrhundert betrifft, reflexartig mit dem Namen Johannes Brahms verbindet, so steht ein anderer Name für die Anfänge der Gattung: Robert Fuchs, der „Serenaden-Fuchs“. Er war viele Jahre Professor am Wiener Konservatorium und wurde zum einen durch die Namen seiner berühmten Schüler wie Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold, Richard Strauss oder Jean Sibelius und zum anderen durch seine erste Serenade, die aus dem Jahr 1874 stammt, bekannt. Auch Brahms, den Fuchs frühzeitig kennenlernte, bemerkte vor allem sein lyrisches Talent: „Fuchs ist doch ein famoser Musiker, alles ist so fein und so gewandt, so reizvoll erfunden! Man hat immer seine Freude daran!“ Sergej Prokofjew befand sich im russischen Revolutionsjahr 1917 in einer besonders kreativen Phase. Die Sinfonie Nr. 1, die als „Symphonie classique“ in die Musikgeschichte einging, wirkt wie ein Kontrastprogramm zu den revolutionären Ereignissen. Prokofjew wandte sich, inmitten aller Aufbruchstimmung, der Vergangenheit zu: „Wäre Haydn heute noch am Leben, hätte er sicher seine Art zu komponieren beibehalten und zusätzlich einiges Neue übernommen.“ Es entstand ein feinsinnig ironisierendes Spiel mit klassischen musikalischen Elementen, an der Haydn seine wahre Freude gehabt hätte.

Veranstaltungsort und Adresse

Kornhaussaal, Kornhausplatz 1, 89073 Ulm

    Tickets für 26. Februar 2015

  • Do
    26.02.2015
    19:30
    Tickets

3. Ulmer Konzert

Diese Veranstaltung in Ulm wurde von venyoobot veröffentlicht. 3. Ulmer Konzert ist den Rubriken Klassik, Klassikkonzert und Emmanuelle Bertrand, Violoncello zugeordnet.

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