Gruß vom Meer

Monika Gossmann, Sprecherin, Konzept
Andreas F. Staffel, Klavier

Werke von Lourié, Skrjabin, Staffel, Improvisationen Marina Zwetajewa, Rainer Maria Rilke und Boris Pasternak - Briefwechsel und Gedichte.
Jeder der drei Schriftsteller hat seinen eigenen Platz in der europäischen Literatur, jeder schuf seine eigene poetische Welt.
Marina Zwetajewa ist 1922 wegen ihrer politischen Einstellung nach Paris emigriert, da ihr geniales Talent sie zu neuen Formen sprachlicher Ausdrucksmittel führte fand sie bei den russischen Emigranten die in Paris lebten und traditionell gestimmt waren, keinen Anklang. Boris Pasternak der zu dieser Zeit in Moskau lebte und bereits zu den Berühmtheiten seines Landes zählte, versteht die Situation seiner über Alles geliebten und bewunderten Marina und „ schenkt“ ihr Rilke, der damals bereits in der Schweiz lebte.

Der inständigen Aufmerksamkeit, die Rilke den beiden entgegenbrachte, lag die zeitlebens sorglich gehütete Erinnerung an seine Russlandreise 1900, bei der er auch Boris Pasternaks Vater, Leonid Pasternak( Bildender Künstler) kennenlernte, zugrunde.
Rilkes Werk selbst war für M. Zwetajewa und B. Pasternak der Beweis dafür, dass in einer leidenden Welt unzerstörbare Werte existieren, die behütet, bewahrt, weitergegeben werden können.
Durch diesen Briefwechsel und ihre wunderbaren Gedichte haben Sie uns genau dies bewiesen und hinterlassen. Worte und Werte die für immer klingen und erklingen werden wie ein Gruß vom Meer.

Andreas F. Staffel Klavierimprovisationen sowie Klavierstücke von Prokofjeff, Scriabin und Lourié
Die Musik zu „Gruß vom Meer“ besteht hauptsächlich aus Klavierimprovisationen von Andreas F. Staffel und einigen Klavierstücken aus den Jahren 1915-1917.
Neben kurzen Vor und Zwischenspielen begleitet das Klavier den Text in der Form des Melodrams. Sprache und Musik beflügeln sich im Augenblick und treiben die Handlung voran. Die Interaktion von Musik und Text verleiht dem Briefwechsel eine völlig neue Dimension. So sind z. B. die schreibenden Personen durch melodische Motive und charakteristische Klangfarben gekennzeichnet. Zwetajewas geradliniger Charakter findet seine musikalische Entsprechung in markanten Rhythmen und schroffen Clustern. Ganz im Gegensatz hierzu erleben wir Rilke in weiträumigen ruhigen Akkorden. Boris Pasternak wird in chromatisch drängenden Motive musikalisch „übersetzt “. Diese erinnern entfernt an seinen Freund und Lieblingskomponisten Alexander Scriabin von dem auch drei der letzten Préludes op. 74 erklingen werden. Ein bedeutender Komponisten des „silbernen Zeitalters“ Arthur Lourie wird mit der Komposition Formes en l´air zu hören sein. Den musikalischen Sarkasmus bringen einige der Visions fuge tive von Sergej Prokofjeff mit ins Spiel. Lourié (eigentlich Naum Lurja; die Vornamen Artur Vincent gab er sich aus Verehrung für Schopenhauer un Van Gogh) und Pasternak lebten übrigens ebenso wie Zwetajewa in den zwanziger Jahren in Paris. Während es Prokofjeff und Zwetajewa zurück nach Russland zog, emigrierte Lourié später in die USA.

Veranstaltungsort und Adresse

Hinterbühne - Theater an der Ilmenau, Greyerstr. 3, 29525 Uelzen

    20. März 2015

  • Fr
    20.03.2015
    20:00

Gruß vom Meer

Diese Veranstaltung in Uelzen wurde von Kulturkreis Uelzen veröffentlicht. Gruß vom Meer ist der Rubrik Kleinkunst zugeordnet.

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