Konstantin Manaev I Berliner Camerata
CPE BACH
„Er ist der Vater, wir sind die Bubn. Wer von uns was Rechtes kann, hat von ihm gelernt“, soll Mozart über „CPE“ gesagt haben. Carl Philipp Emanuel Bach revolutionierte die Musik, in diesem Jahr wird der „Empfindsame“, der „Stürmer und Dränger“ 300 Jahre – jung, denn seine Werke reißen noch immer mit. Der zweite Sohn Johann Sebastians, der lange viel berühmter als sein Vater und Lehrer war, befreite die Musik aus den strengen Strukturen und von der Gelehrsamkeit des Barock hin zum persönlichen Ausdruck, der „vornehmlich das Herz rühren“ müsse. Die Zeitgenossen faszinierte, wie CPE in seine Musik „den Ton jeder Empfindung, jeder Leidenschaft hineinlegt, wie er seine ganze große Seele darinnen abbildet“ (J. F. Reichardt).
Auch in seinen Cellokonzerten (von 1750–53 entstanden, sind sie die ersten originären Solokonzerte für Violoncello, die in Deutschland komponiert wurden) herrscht ein radikal subjektiver, emotionaler Ton. Extreme Empfindungen wechseln einander ab, in den schnellen Sätzen ist die Dynamik oftmals exzentrisch, in den langsamen im Ausdruck hemmungslos.
Diese Expressivität ist Konstantin Manaev wie auf den Leib komponiert. Der international gastierende, auf Wettbewerben vielfach ausgezeichnete Cellist spielt ein Instrument aus der Zeit CPEs. Er verzichtet jedoch auf Darmsaiten und Barockbogen, denn deren Klang widerspricht seines Erachtens der in die Zukunft weisenden Musik. Und er interpretiert die Cellokonzerte kammermusikalisch, mit sechs Musikern der Berliner Camerata, eines mit exzellenten Solisten international besetzten und europaweit gastierenden Kammerorchesters. Konstantin Manaev nimmt sich die Freiheit CPEs und wagt eine Interpretation aus dem Geist unserer Gegenwart: Die usbekische Komponistin Aziza Sadikova schrieb neue „Kadenzen“ für ihn. In ihnen verbindet sie Motive des Originals mit Techniken der Neuen Musik zu einem polystilistischen Gewebe. Worin läge ein überzeugenderer Beweis für die Lebendigkeit des „unsterblichen“ CPE?
Programm
Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788):
Konzert für Violoncello und Streicher A-Dur Wq 172
Konzert für Violoncello und Streicher a-Moll Wq 170
Konzert für Violoncello und Streicher B-Dur Wq 171
Mit Kadenzen von Aziza Sadikova
Musiker:
Olga Pak, Violine
Alexey Naumenko, Violine
Tomoe Imazu, Viola
Vladimir Reshetko, Violoncello
Berkcan Ertan, Kontrabass
Mira Lange, Cembalo
Veranstaltungsort und Adresse
NRW.BANK Münster, Friedrichstraße 1, 48145 Münster
- Fr07.11.201420:00Tickets
Tickets für 7. November 2014
Konstantin Manaev I Berliner Camerata
Diese Veranstaltung in Münster wurde von venyoobot veröffentlicht. Konstantin Manaev I Berliner Camerata ist den Rubriken Klassik und Klassikkonzert zugeordnet.