Officium Karoli Magni

Officium Karoli Magni

Gesänge zur Heiligsprechung Karls des Großen

Ensemble Expectate
Leitung: Markus Braun

Samstag, 19. September 2015, 20 Uhr
St. Martin , Worms
Martinsgasse, 67547 Worms

Kaiser Karl der Große gehört sicherlich zu den „Helden“ Europas. Um 742 wurde er geboren. 768 übernahm er von seinem Vater König Pippin die Herrschaft. In der Folgezeit eroberte er das Langobardenreich in Italien, die Sachsen und Awaren. Papst Leo III. krönte Karl am Weihnachtstag 800 in Rom zum Kaiser. Karl der Große gründete kirchliche Bistümer und förderte das klösterliche Leben Um sein Reich zu einen, strebte Karl nach einer einheitlichen Kultur und leitete dazu eine Kulturreform ein. Diese umfasste auch Liturgie und Musik. Die Liturgie wurde aus Rom übernommen. Kantoren aus Rom verbreiteten die Gesänge der römischen Liturgie in Franken. Diese eigneten die Franken sich an, veränderten aber auch manches. So entstand der fränkisch-römische Gesang. Immer wieder berief man sich auf Papst Gregor den Großen, der bereits um 600 liturgische Gesänge sammeln ließ. So entstand für den franko-römischen Gesang die Bezeichnung „Gregorianischer Choral“. Die Karolingerzeit ist geprägt von der Entwicklung der Neumen, welche die „Wurzel“ der Notenschrift darstellen. Außerdem entwickelten sich im 9. Jahrhundert neue Gesangsformen (z.B. Sequenzen, Tropen und Hymnen), die das überlieferte Repertoire ergänzten. Ebenso gab es erste Formen der Mehrstimmigkeit in Form des Organums. Auf Wunsch Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl der Große 1165 durch den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel heilig gesprochen, gebilligt von dem Gegenpapst Paschalis III. Die Heiligsprechung wurde von Rom allerdings nicht anerkannt. Lediglich die Verehrung für Osnabrück und Aachen ließ man zu, wo Karl 814 starb und in der heutigen Kathedrale begraben ist. Das Projekt ist auch ein Beitrag zum 850 jährigen Jubiläum der Heiligsprechung, das im Jahr 2015 gefeiert wird.
Karl der Große ist Held und Heiliger, zwischen Eroberung und Mission, Krieg und Kultur.

Das aus Männerstimmen bestehende „Ensemble Expectate“ beschäftigt sich intensiv mit dem Gregorianischen Choral und der frühen Mehrstimmigkeit. Dabei orientiert es sich an zum Teil über tausendjährigen Handschriften. Die Mitglieder kommen aus der gesamten Rhein-Neckar-Region. Seit seiner Gründung im Jahre 2011 steht das Ensemble unter der Leitung von Chorleiter Markus Braun. Es tritt vorwiegend in der Region Ludwigshafen/Speyer/Vorderpfalz in Erscheinung. Besonders gerne lassen die Sänger die Gregorianischen Gesänge auch in romanischen Kirchen oder (ehem.) Klöstern erklingen, also in Räumen, in denen diese Musik „zu Hause“ ist, so zum Beispiel im Kaiserdom zu Speyer und in den ehemaligen Zisterzienserabteien Otterberg und Eußerthal. Im Mai 2014 gestaltete das „Ensemble Expectate” im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz Konzerte in Ludwigshafen, Kaiserslautern und Landau. Im Mittelpunkt standen gregorianische Gesänge und ihre Verarbeitung in Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Ein zentrales Werk war die “Messe cum jubilo” für Männerstimmen, Bariton-Solo und Orgel von Maurice Duruflé. Mitte Juli gastierte das Ensemble in der Klosterkirche St. Michael auf dem Schwanberg in Franken. Das Konzert beleuchtete das Lob der Dreifaltigkeit im Gregorianischen Choral. Bei einem Konzert im September 2014 unter dem Motto „Brüderlichkeit – Männer im Einklang“ im Rahmen des Kultursommers Südhessen im Georg-Büchner-Saal in Groß-Gerau trug der Chor mit mittelalterlichen Mönchsgesängen zu einem Querschnitt des Männergesangs bei. In diesem Jahr stehen ein Konzert und eine musikalische Abendandacht im Rahmen des ökumenischen Kirchentages in Speyer, drei Konzerte zum Thema „Klingendes Paradiesgärtlein und ein Programm zum 850. Jahrestages der Heiligsprechung Karls des Großen im Rahmen der Reihe Via Mediaeval auf dem Terminplan.

Markus Braun, 1966 in Kaiserslautern geboren, studierte in Mainz Musik und Mathematik für das Lehramt an Gymnasien. Ein Ergänzungsstudium in den Fächern Trompete und Chor-/Orchesterleitung, das er mit der Diplom-Prüfung und der Künstlerischen Reifeprüfung abschloss, folgte. Darüber hinaus wurde er durch verschiedene Kurse im Fach Dirigieren bei Sergiu Celibidache, Gustav Sjökvist, Frieder Bernius und Volker Hempfling, sowie durch Hospitationen bei Rupert Huber und Michael Gielen geprägt. Regelmäßig nimmt er an Reading-Sessions mit namhaften zeitgenössischen Komponisten (u.a. Knut Nystedt, Javier Busto und Vytautas Miškinis) teil. Seit 1989 ist Markus Braun als Kirchenmusiker (seit 2002 an Herz-Jesu, Ludwigshafen) tätig. Ab 1993 freiberufliche Tätigkeit als Dirigent, Stimmbildner und Instrumentalpädagoge. Mit seinen Ensembles führte Markus Braun unterschiedlichste Konzert-Projekte mit Orchestern und Solisten, Auslandsreisen (England, Belgien, Frankreich, Schweiz) und internationale Gemeinschaftsproduktionen durch. Außerdem nahm er wiederholt erfolgreich an Wettbewerben teil, bei denen Chöre und Dirigent ausgezeichnet wurden (zuletzt im Juni 2014 beim Hessischen Chorfestival in Gießen). Darüber hinaus ist Markus Braun Vorsitzender des Regionalverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland des „Arbeitskreises Musik in der Jugend“ und Kreisjugendchorleiter der „Chorjugend Groß-Gerau“. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt ist die Beschäftigung mit der Gregorianik. Neben der praktischen Erarbeitung und Gestaltung dieser Musik mit verschiedenen Ensembles in Gottesdiensten und Konzerten wird er immer wieder zu Kursen und Vorträgen eingeladen.

Veranstaltungsort und Adresse

Katholische Pfarrkirche St. Martin, Martinsgasse 6, 67547 Worms

    19. September 2015

  • Sa
    19.09.2015
    20:00

Officium Karoli Magni

Diese Veranstaltung in Worms wurde von VokalissimoLudwigshafen veröffentlicht. Officium Karoli Magni ist den Rubriken Klassikkonzert und Gregorianik, Mittelalterliche Gesänge, Gregorianischer Choral, Vokalmusik, Chormusik, Geistliche Musik, Kirchenmusik, Ensemble Expectate, Markus Braun (Ludwigshafen) zugeordnet.