Beethoven 9 - Justus Franz

Sie ist ohne Zweifel der überragende Höhepunkt der Sinfonik, der die gesamte romantische Musik bis hin zur Moderne beeinflusste, und eines der populärsten Werke der Klassik überhaupt: die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, uraufgeführt am 7. Mai 1824 in Wien. Grund ist ein unnachahmlicher Kunstgriff. Nach über einer Stunde (!) vollen orchestralen Klangerlebnisses lässt Beethoven im vierten Satz vier Gesangssolisten und einen Chor in der unvergesslichen Tonfolge die „Ode an die Freude“ von Friedrich Schiller intonieren – erst ganz leise, dann immer stärker, schließlich fortissimo jubilierend. Die Kritiker überschlugen sich förmlich vor Begeisterung. Beethoven habe „eine neue Welt entdeckt“, womit wir mittendrin sind in unserem Thema „9 Mal 9“. Das Werk ging um die Welt und seit 1995 ist die Instrumentalfassung der Ode offizielle Hymne der Europäischen Union. Sie versinnbildlicht die Werte, die sie alle Nationen teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt. Dazu wurde die Originalpartitur der 9. Sinfonie am 4. September 2001 mit einem Festkonzert in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Ausführende waren damals die Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz – eine optimale Besetzung, setzt sich das Orchester doch aus Musikern aus über 40 verschiedenen Nationen zusammen, die Leonard Bernsteins Bonmot verpflichtet sind: „Let´s make music as friends“. Und diese Freunde sind es, die die Schicksalssinfonie der Verständigung im Schlossgarten von Land Fleesensee für uns spielen werden. Seid umschlungen, Millionen!