Filmtournee: Koloniale Gespenster in Europa und Afrika
Vom 13.-18. Oktober veranstalten AfricAvenir International e.V. und „Remember Resistance“ fünf bildungspolitische Veranstaltungen in fünf verschiedenen deutschen Städten zum Thema „Koloniale Gespenster in Afrika und Europa“. Nach einer multimedialen Einführung ins Thema wird der Film “Juju Factory” in Anwesenheit des Regisseurs Balufu Bakupa-Kayinda gezeit und diskutiert.
Koloniale Gespenster in Afrika und Europa
eine audio-visuelle Spurensuche nach der Kolonial- Geschichte und Gegenwart
Veranstaltungsorte und Termine
>> 13.10: Berlin, Filmtheater Hackesche Höfe
>> 14.10: Leipzig, UT Connewitz
>> 15.10: Hamburg, Metropolis
>> 16.10: Bochum, Studio108, Bahnhof Langendreer
>> 18.10: Köln, Festival „Jenseits von Europa", Museum Ludwig
Kolonialismus ist auch heute noch allgegenwärtig – in den Mentalitäten, den Verhaltensweisen, aber auch im Stadtbild und im Selbstverständnis der kolonisierenden und kolonisierten Nationen/Gemeinschaften. Im Zentrum dieser Tournee steht Brüssel, zugleich Symbol für den europäischen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit und die „Regulierung“ der Zuwanderungspolitiken aus nicht-europäischen Regionen.
Einführung: Eine kommentierte audio-visuelle Spurensuche (Eintritt frei)
Ausgehend von Filmausschnitten, Fotos und Audiomaterial führt uns die berliner Gruppe „Remember Resistance“ durch unterschiedliche Stationen: Filmproduktionen kongolesischer Filmemacher zwischen Kinshasa und Brüssel, koloniale Präsenzen im heutigen Brüssel, eine aktuelle Rede des französischen Staatspräsidenten, der in Dakar seine postkolonialen Anforderungen und Prognosen für die globalisierte Zukunft formuliert – und eine mögliche Antwort darauf, die der kongolesische Politiker Patrice Lumumba schon mit seiner wichtigen Rede zur Unabhängigkeit seines Landes 1960 gegeben hat.
Film: Juju Factory
(R: Balufu Bakupa-Kanyinda, Kongo 2007, 97 Min, OenglU, Mit: Dieudonné Kabongo, Carole Karemera, Katik Donatien Bakomba)
JuJu Factory erzählt die Geschichte des Schriftstellers Kongo Congo, der in Brüssels „afrikanischem Viertel“ Matongé lebt und von seinem Verleger den Auftrag erhält, ein Buch über sein Quartier zu schreiben. Statt, wie gefordert, einen Touristenführer, entwickelt Kongo Congo anhand von Notizen über die Menschen, denen er in Matongé tagtäglich begegnet, eine komplexe historische Narration des Viertels, zwischen dem Projekt des Kolonialismus und den Projekten der Migration.
Mit einem neuen Tonfall mischt sich JuJu Factory in die Auseinandersetzung über das koloniale Erbe ein: In semidokumentarischen Sequenzen und an Daily Soaps angelehnten Szenerien erzählt der Film alltägliche Geschichten aus der kongolesischen Diaspora in Brüssel, wobei in der Zeichnung der Figuren immer wieder feine Ironien aufblitzen. Sie sind es, die unvermittelt in die Tiefen einer unheimlichen Geschichte stürzen und das koloniale Trauma an die Oberfläche spülen.
Presse
„Mit „Juju Factory“ schenkt Balufu Bakupa-Kanyindé den Kinofans des Kontinents einen kongolesischen Diamanten“ (www.lefaso.net)
Preise und Auszeichnungen
The Tyrol Award Bester Film, Innsbruck International Film Festival, Österreich 2007
Golden Dhow Award Bester Film, Zanzibar International Film Festival 2007
Bester Film, Kenya International Film Festival 2007
Bester Film, Festival de Cinéma Africain d´Apt, Frankreich 2007
Beste Schauspielerin (Carole Karemera: Béatrice), Festival Cinema Africano, Italien
Eintritt: 6€/5€ erm.
Veranstaltungsort und Adresse
Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
- Sa18.10.200818:00
18. Oktober 2008
Filmtournee: Koloniale Gespenster in Europa und Afrika
Diese Veranstaltung in Köln (Innenstadt) wurde von AfricAvenir veröffentlicht.