Susanne Hasenstab und Emil Emaille lesen„Morgen ist Gelber Sack!“

Mit ihrem aktuellen Leseprogramm „Morgen ist Gelber Sack!“ gibt die Aschaffenburger Autorin Susanne Hasenstab höchst amüsante Einblicke in die Untiefen, Strudel und Seitenarme unserer alltäglichen Kommunikation.
Seit 2007 veröffentlicht die „Chronistin des skurrilen Alltags“ (hr2 kultur) Ausschnitte ihrer Aufzeichnungen in einer wöchentlichen Dialog-Kolumne im „Main-Echo“, seit etwa zwei Jahren tritt sie zudem mit ihrem Bühnenpartner Emil Emaille mit kabarettistischen Lesungen auf Kleinkunstbühnen, in Buchhandlungen und Theatern der Region auf. Etwa 100 Minidramen sind im
Hanauer Cocon-Verlag in Buchform erschienen – „Morgen ist Gelber Sack!“ (2011) und „Der letzte Tag der Fleischmaschine“ (2013).
Zwei Barhocker, ein Stehtisch und die Textmappe in der Hand – mehr brauchen Susanne Hasenstab und Emil Emaille nicht, um loszulegen. Von einer klassischen, ernsthaften Autorenlesung ist das Ganze weit entfernt – schon nach wenigen Minuten hat das Publikum Mühe, vor Lachen an sich zu
halten. Aber auch mit politischen Kabarettnummern oder Stand-Up-Comedy haben die beiden wenig am Hut. Tagespolitik und Interaktion mit dem Publikum kommen hier ebenso wenig vor wie direkte Meinungsäußerungen zum Weltgeschehen oder Gags und Pointen am laufenden Band.
Worin besteht dann die Komik der Texte? Vielleicht kann man es so erklären: Ohne dass das Publikum an irgendeiner Stelle angesprochen
oder ins Programm einbezogen wird, ist es dennoch der Hauptdarsteller. Denn die Dialoge, die Susanne Hasenstab schreibt, kommen direkt aus dem Irrsinn unserer alltäglichen Kommunikation, ein Irrsinn, der uns beim Sprechen oft gar nicht als solcher bewusst ist. Die allmähliche Selbsterkenntnis beim Zuhören ist oft tröstlich („Auch anderen geht´s so wie
mir...“), manchmal erschreckend („Oh Gott, das bin ja ich!“), immer jedoch höchst unterhaltsam. Da ist das bleierne Gespräch der langjährigen Ehepartner, die den Andalusien-Urlaub damit verbringen, auf die Öffnung des Buffets zu warten. Da ist die Irrfahrt nach Offenbach, während der
vor lauter Hektik die elektronische Stimme des Navigationsgeräts wie ein normaler Gesprächspartner ins Gerede miteinbezogen wird. Da ist die Großmutter, die sich mit einem kämpferischen Monolog darauf einstimmt, nun mit 84 Jahren endlich sämtliche ihr nie gedankte Haus- und Familienarbeit einzustellen, nur um im letzten Moment doch vor ihrer eigenen Courage zu kapitulieren.
Die Zuhörer begegnen einer Frau mit „38 Käsekuchen im Kopf“, hören mit „Musse bezahle!“ ein Schnapsdrama für drei Personen und eine Minibar, und sie leiden mit Doris, die sich im „Anruf in Venedig“ nach allen Kräften bemüht, im Telefonat mit ihrem wortkargen Mann Alfred die Fassade
einer Kommunikation aufrechtzuerhalten.

Veranstaltungsort und Adresse

Hospitalkapelle Treysa, Steingasse 60, 34613 Schwalmstadt

    20. Februar 2016

  • Sa
    20.02.2016
    20:00

Susanne Hasenstab und Emil Emaille lesen„Morgen ist Gelber Sack!“

Diese Veranstaltung in Schwalmstadt (Treysa) wurde von KB-Emmert veröffentlicht. Susanne Hasenstab und Emil Emaille lesen„Morgen ist Gelber Sack!“ ist den Rubriken Lesung, Comedy & Kabarett, Theater & Kultur und Show & Unterhaltung zugeordnet.