ZU GAST BEI JUDEN: Leben in der mittelalterlichen Stadt

Jüdisches Leben im Bodenseegebiet

Wer im späten Mittelalter die Städte im Bodenseeraum besuchte, traf wie selbstverständlich im bunten Trubel auch auf deren jüdische Bewohner. Über 250 Jahre lang, von etwa 1200 bis etwa 1450, waren jüdische Familien Teil der städtischen Kultur des Mittelalters. Die Juden pflegten Beziehungen zu Klerikern, Rittern und Kaufleuten, betrieben theologische Studien, waren kosmopolitisch vernetzt bis nach Frankreich, Italien und Böhmen. Die städtische Kultur des Mittelalters am Bodensee war – in dieser Hinsicht der Gegenwart nicht unähnlich – von einem multireligiösen und multikulturellen Alltag geprägt. Ab dem Beginn des 14. Jahrhunderts wurde das Zusammenleben durch brutale Verfolgungswellen immer wieder unterbrochen. Schließlich beendete im 15. Jahrhundert die Vertreibung der Juden aus den Städten die gemeinsame Kultur und das jüdische Erbe wurde weitgehend zerstört. Durch die gezielte Vernichtung ist diese Geschichte fast vergessen. Falsche Vorstellungen haben sich unter Juden wie Nichtjuden über diese Epoche ausgebreitet.

Die Ausstellung

Die Erforschung der bedeutenden Kulturregion Bodensee fand bisher nahezu ohne Berücksichtigung ihrer jüdischen Anteile statt. Die Sonderschau hingegen präsentiert zum ersten Mal die erhaltenen Spuren des kulturellen Erbes von Juden im Bodenseegebiet. Die Besucherinnen und Besucher begegnen vor allem der Bilderwelt der mittelalterlichen jüdischen Kultur der Region. Bildquellen wurden bisher hauptsächlich dazu genutzt, den diskriminierenden und aggressiven Blick auf Juden im Mittelalter zu verstehen. Dagegen werden erst seit wenigen Jahren von Juden in Auftrag gegebene Bilder gewürdigt. Neben Medieninstallationen zeigt die Ausstellung prunkvolle Exponate wie hebräische Prachthandschriften, die in Konstanz oder in benachbarten Städten hergestellt wurden. Aber auch stille Zeugen jüdischen Lebens sind zu sehen, deren Bedeutung sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Dazu gehören neben Gebrauchshandschriften, Urkunden und Siegeln weitere Gegenstände, die mit jüdischem Leben in Verbindung stehen. Die Ausstellung ist zweisprachig in Deutsch und Englisch. Im Stadler Verlag erscheint ein umfangreicher Begleitband (Preis 19,80 €). Begleitend zur Sonderausstellung wird eine Vortragsreihe sowie ein umfangreiches Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Museum - auch kombiniert mit Führungen in der Stadt Konstanz - angeboten.

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, feiertags: 10 – 18 Uhr

Eintritt: 7 €, ermäßigt 5 €, Kinder (6-18 J.) 1 €, Familien 14 €, Schüler- und Jugendgruppen 1 € p. P., 2 Begleitpersonen frei. Gruppenführungen auf Anfrage.
Freier Eintritt am Tag der jüdischen Kultur in Europa, 03. September 2017

Veranstaltungsort

Archäologisches Landesmuseum, Konstanz

    April 2017

  • Sa
    08.04.2017
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    2. Mai 2017 - 6. Mai 2017

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    06.05.2017
    10:00

ZU GAST BEI JUDEN: Leben in der mittelalterlichen Stadt

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