“200 Jahre später…” Interdisziplinäre Veranstaltungsreihe aus Anlass der 200-jährigen Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels
Anlässlich der international begangenen Gedenkfeierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der offiziellen Beendigung des europäischen Sklavenhandels laden die Werkstatt der Kulturen und AfricAvenir International e.V. zur 8-tägigen interdisziplinären Gedenkveranstaltung „200 Jahre später...“ ein.
„200 Jahre später...“ ist eine Hommage an diejenigen Frauen und Männer afrikanischer Herkunft, die den Mut und die Kraft hatten, Widerstand zu leisten gegen den europäischen Handel mit Menschen.
Künstler/innen und Wissenschaftler/innen afrikanischer Herkunft aus aller Welt werden in Konzerten, Vorträgen, Workshops, Filmen und Performances bekannte Protagonistinnen und Protagonisten des Widerstandes und ihre unterschiedlichsten Strategien des Widerstands gegen eines der größten Verbrechen der Menschheit zelebrieren.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe steht die eigens für „200 Jahre später...“ konzipierte und erstellte Ausstellung „Leben im Widerstand – Protagonist/innen des Widerstandes gegen den Sklavenhandel und die Sklaverei“, die in großformatigen Bildern Frauen und Männer des afrikanischen Widerstands portraitiert:
Widerstandskämpferinnen und –kämpfer wie Toussaint Louverture, der der Sklaverei in Haiti mit militärischen Mitteln ein Ende setzte, Nanny of the Maroons, die jamaikanische Nationalheldin, die 1720 "Nanny Town" gründete, eine freie Siedlung für entlaufene versklavte Afrikaner/innen, oder Harriet Tubman, die, weil sie über die sogenannte Underground Railroad mehr als 300 Menschen nach Kanada in die Freiheit führte, auch „Moses of the people“ genannt wurde.
Die Ausstellung wird durch den namhaften Sklaverei-Forscher Prof. Ibrahima Thioub eröffnet, in Anwesenheit des prominenten Experten zum Thema kultureller afrikanischer Widerstand, dem Botschafter Benins bei der UNESCO und Vorsitzender des UNESCO Executive Boards, Joseph Yai Olabiyi Babalola.
Ein umfangreicher Katalog mit Publikationen international namhafter Autorinnen und Autoren wie Louise Marie Diop-Maes, Silviane A. Diouf, David Richardson, Joseph Yai Olabiyi Babalola, Howard Dodson und Horace Campbell begleitet die Ausstellung.
Des Weiteren finden Vorträge und Workshops statt, die die Auswirkungen des Sklavenhandels auf die heutige globale Wirtschaftsordnung untersuchen, wie: Zur politischen Situation Afrikas vor der europäischen Landnahme oder Die Folgen des Sklavenhandels für die Entwicklung Afrikas, Europas und den USA.
Darüber hinaus werden auch kreative Formen afrikanischer Widerstandsstrategien gegen die Deportation und Versklavung in den Amerikas und der Karibik präsentiert, die noch heute in der kulturellen Alltagspraxis gelebt werden, wie Capoeira, Blues, Candomblé, Samba oder Calypso.
Zu den Höhepunkten dieser Darbietungen zählt die Performance “Tänze der Orixias” des Ensembles des brasilianischen Tänzers Murah Soares, der afro-peruanische Film- und Musik-Abend mit Rafael Santa Cruz, die Konzerte der senegalesischen Superstars Pape & Cheikh und des Avantgard-Trios THREE KINGS, feat. Jean-Paul Bourelly, und die Club-Nacht mit DJ Grace Kelly und DJ Marflix (Faluma.com).
Ergänzt wird das Programm durch Angebote für Schulklassen ab dem 8. Schuljahr. Begleitet von ihren Pädagog/innen können Jugendliche Ausstellungsführungen wahrnehmen sowie am 25. und 27. November jeweils um 10 Uhr an einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion teilnehmen. Eine Anmeldung zu den Schulveranstaltungen ist dringend erforderlich (Büro von AfricAvenir International e.V., T: 0157-75364539, 200Jahre@africavenir.org).
„200 Jahre später…" ist eine Kooperationsveranstaltung von AfricAvenir International e.V. und der Werkstatt der Kulturen in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO Kommission, der Landeszentrale für politische Bildung Berlin und mit dem August-Bebel-Institut Berlin. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch die Aktion Afrika des Auswärtigen Amts und der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Berlin. Medienpartner sind radio múltikúlti und Cinema Negro.
AfricAvenir International e.V. ist ein gemeinnütziger und politisch unabhängiger Verein mit Sitz in Berlin. Mit seiner entwicklungspolitischen und kulturellen Arbeit setzt sich AfricAvenir International e.V. für die Schaffung von Strukturen ein, die eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Afrika und Europa ermöglichen. Weitere Informationen: www.africavenir.org
Die Werkstatt der Kulturen ist eine Berliner Kulturinstitution, die die kulturelle Vielfalt Berlins in Kunst-, Kultur-, und Aktionsformen abbildet. Weitere Informationen: http://www.werkstatt-der-kulturen.de/
Pressekontakt:
Nadja Rahal
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Veranstaltungsort und Adresse
Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
- So23.11.200816:00
23. November 2008
“200 Jahre später…” Interdisziplinäre Veranstaltungsreihe aus Anlass der 200-jährigen Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels
Diese Veranstaltung in Berlin (Berlin) wurde von AfricAvenir veröffentlicht.