Terror - Darf der Staat zur Terrorabwehr töten?

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

Major Lars Koch, Kampfjetpilot der Bundeswehr, steht vor Gericht. Angeklagt ist er des 164-fachen Mordes. Was ist passiert?
Am 26. Mai 2013 erhält Koch den Befehl, einen vollbesetzten, von Terroristen gekaperten Airbus vom Kurs abzudrängen, was ohne Erfolg bleibt. Ziel der Terroristen ist es, den Airbus in die ausverkaufte Münchner Allianz-Arena stürzen zu lassen, in der 70.000 Zuschauer dem Länderspiel Deutschland-England entgegenfiebern. Lars Koch entscheidet sich eigenmächtig, das Passagierflugzeug abzuschießen, um die Fußball-Fans zu retten. Alle 164 Airbus-Insassen sterben. Ist Koch schuldig, weil er 164 Menschen zum Objekt gemacht hat und damit deren Rechte und Menschenwürde verletzte?
Darüber muss auch das Publikum nach bestem Wissen und Gewissen, wie es im deutschen Richtergesetz heißt, urteilen. Jeder Zuschauer darf in einer kurzen Pause abstimmen, ob Lars Koch unschuldig ist oder schuldig gesprochen werden soll. Danach entscheidet sich, wie das Theaterstück weitergeht. Plädiert der überwiegende Teil des Publikums für SCHULDIG, wird die Schuldig-Variante gespielt, hält die Mehrheit Lars Koch für UNSCHULDIG, kommt diese Begründung des Richterspruchs zur Aufführung.
Ferdinand von Schirach gelingt es, die Zuschauer durch seinen suggestiven Gerichts-Thriller gleichzeitig zu emotionalisieren und zum Nachdenken darüber zu verführen, wie sie in einem ähnlichen moralischen Dilemma entschieden hätten.

Veranstaltungsort und Adresse

Congressforum Frankenthal, Stephan-Cosacchi-Platz 5, 67227 Frankenthal

    28. September 2017

  • Do
    28.09.2017
    20:00

Terror - Darf der Staat zur Terrorabwehr töten?

Diese Veranstaltung in Frankenthal (Frankenthal (Pfalz)) wurde von Congressforum Frankenthal veröffentlicht. Terror - Darf der Staat zur Terrorabwehr töten? ist der Rubrik Theater zugeordnet.