Christoph Pepe Auer Quartett - “Songs I Like”/o-tone music/Edel Kultur

Christoph Pepe Auer mag die Vielfalt. Einst Schlagzeuger, jetzt Saxophonist. Ein Klarinettist mit nicht zu verleugnendem Hang zur Tiefe der Bassklarinette. Ein grenzenloser Ausprobierer, ein Herumtreiber. Man kennt den dreifachen Hans-Koller-Preisträger hierzulande als Solisten der Jazz Big Band Graz und von „Living Room“, seinem Duo mit Manu Delago – in seiner Heimat firmiert er laut Concerto als „einer der interessantesten österreichischen Jazzer der Generation 30+”.

Ein Charmeur, ein Schmeichler. Seine Kompositionen verführen einen – und führen auch gerne hinters Licht. Denn neben aller kompositorischer Fähigkeiten versprüht er auch eine unbändige Lust am Schmäh, am Österreichischen Witz.
Anders ist das jüngst in Deutschland erschienene Album „Songs I like“ auch kaum zu erklären: Auf der Scheibe kümmern sich Auer und Kollegen mal mehr, mal minder liebevoll um bekannte Werke der Popkultur. Dass Auer aus dem Land der Psychoanalyse stammt, merkt man daran, dass er ein musikalisches Jahrzehnt besonders gern aufs Korn nimmt: Die Neunziger sind ihm zu gleichen Teilen musikalischer Graus und emotionale Zuwendung; in gleich drei Kompositionen hat er sie bewältigt.
Da erklingt dann „The Rhythm Of The Night“ als musikalisches Labyrinth, in das einen dieser Ohrwurm immer tiefer entführt. Oder es kommt „Heart-Shaped Box“ von Nirvana zu Ehren im Jazz. Dass das alles bei einem Österreicher nicht ohne feine Ironie abläuft, ist „eh klar“.

Aber es ist mehr als das. Ein Perfektionist, ein Querdenker. Denn was so leicht wirkt, ist meist hohe Kunst. Man kann bei Auer einen großen Spaß erwarten, doch was den Zuhörer im Endeffekt in seinen Bann zieht, ist sein tiefgehendes, perkussives und einfühlsames Spiel. Der Raum, den er seinen Mitmusikern (Co-Produzent Gregor Hilbe am Schlagzeug, Mike Tiefenbacher am Klavier und Marie Spaemann am Cello) gibt. Das Ausloten der Möglichkeiten mit Electronics und artverfremdetem Spielzeug.

Neben einem völlig neuen Blick auf Musik aus fremder Feder lenkt er die wilde Lust am Ausprobieren mit „Songs I Like“ auch auf Eigenkompositionen und damit auf die Zukunft, denn die gehört Christoph Pepe Auer und seinem Quartett ohnehin.

Line-Up:
Christoph Pepe Auer – clarinets & saxophones, electronics
Gregor Hilbe – drums, electronics
Mike Tiefenbacher – piano
Marie Spaemann – violoncello, voice

Veranstaltungsort und Adresse

Theaterstübchen Kassel, Jordanstraße 11, 34117 Kassel

    Tickets für 28. November 2017

  • Di
    28.11.2017
    20:00
    Tickets

Christoph Pepe Auer Quartett - “Songs I Like”/o-tone music/Edel Kultur

Diese Veranstaltung in Kassel (Mitte) wurde von venyoobot veröffentlicht. Christoph Pepe Auer Quartett - “Songs I Like”/o-tone music/Edel Kultur ist der Rubrik Jazz-Rock-Pop etc. zugeordnet.