J.S. Bach: Messe in h-Moll BWV 232 - 50 Jahre Kammerchor Stuttgart

Ob Johann Sebastian Bach je geahnt haben wird, dass er im 21. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte zählen würde, wenn nicht sogar als der bedeutendste überhaupt? Jedenfalls lässt sich in den beiden letzten Jahrzehnten seines Lebens das Bestreben feststellen, was wir heute als nachhaltig bezeichnen: einzelne Teile zu einem Ganzen, zu einem Zyklus zusammenzufassen. Das gilt ebenso für das aus sechs Kantaten zusammengesetzte Weihnachtsoratorium, wie auch für das Wohltemperierte Klavier oder die Kunst der Fuge.
Zu seinen letzten Kompositionen zählen Teile des Credo der später so genannten h-Moll-Messe: Credo in unum Deum, Et incarnatus und Et expecto resurrectionem. Neukompositionen bilden in „Hofkompositeur“ dem Dresdner Hof ein Kyrie und Gloria mit nur wenigen Neukompositionen, meist aber aus sogenannten „Parodien“ seiner Leipziger Kantatenjahrgänge gewidmet, die den ersten Teil der vollständigen Messe bilden. Und sein Wunsch, in seinem letzten Lebensjahrzehnt ein vollständiges Messordinarium vollenden zu wollen, war der Überzeugung entsprungen, dass lateinische Texte weniger anfällig für den geschmacklichen Wandel der deutschen Kantatendichtung und daher in der Zukunft uneingeschränkter zu gebrauchen seien.
An dieses Opus summum hat sich Frieder Bernius erst spät gewagt. Ähnlich wie bei seiner jüngsten Annäherung an die Bach’sche Matthäus-Passion war die Interpretationstradition der Hohen Messe in den 70er Jahren so dominant, dass erst ein grundlegender interpretatorischer Wandel, die historisch informierte Aufführungspraxis, in den 80er Jahren ihm den Weg zu einem Neuanfang gebahnt hat. In mehreren Anläufen haben sich Kammerchor und Barockorchester Stuttgart diesem Werk genähert, bis hin zu einem Gastspiel bei den Salzburger Festspielen 1995 und einer CD-Aufnahme, die 2006 die Auszeichnung editor’s choice der Zeitschrift gramophone erhielt.
Für den Auftakt des 50. Gründungsjubiläumsjahres des Kammerchor Stuttgart kann es daher kein besser geeignetes Werk geben als das „Größte Kunstwerk aller Zeiten und Völker“, wie Hans Georg Nägeli die Hohe Messe 1817 genannt hat.

Kammerchor Stuttgart | Barockorchester Stuttgart
Johanette Zomer, Sopran | David Allsopp, Altus | Jan Kobow, Tenor | Christian Immler, Bass
Leitung: Frieder Bernius

Veranstaltungsort und Adresse

Evangelische Markuskirche, Filderstraße 22, 70180 Stuttgart

    Tickets für 18. März 2018

  • So
    18.03.2018
    17:00
    Tickets

J.S. Bach: Messe in h-Moll BWV 232 - 50 Jahre Kammerchor Stuttgart

Diese Veranstaltung in Stuttgart (Süd) wurde von venyoobot veröffentlicht. J.S. Bach: Messe in h-Moll BWV 232 - 50 Jahre Kammerchor Stuttgart ist den Rubriken Klassik und Barockorchester Stuttgart

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