Die vertane Chance zur Demokratie
Die Revolution der Arbeiter und Soldaten von 1918 war eine historische Chance – dafür, ein demokratisches Deutschland zu schaffen, das stärker gewesen wäre als die Weimarer Republik. In wenigen Tagen erreichten sie, was der Sozialdemokratie in Jahrzehnten nicht gelungen war: die überlebte, autoritäre Ordnung des Kaiserreichs zu stürzen. Es ist die Tragödie der Revolution, dass ihre eigenen Führer sie fürchteten – zu Unrecht. Denn das Ziel der meisten Revolutionäre war nicht, wie es in der Rückschau oft erschien, ein kommunistisches Regime wie in Russland zu errichten. Das Aufbegehren in Deutschland hatte vor allem die Absicht, die alten Eliten der Kaiserzeit zu entmachten, besonders das Militär und die Kriegstreiber von 1914. Für einige wenige Wochen hatte die Revolutionsregierung, geführt von der SPD, die Gelegenheit dazu, nutzte sie jedoch nur halbherzig. So blieben die Todfeinde der deutschen Demokratie mächtig, mit fatalen Folgen für die junge Republik.
In seinem Buch »1918 – Aufstand für die Freiheit« wertet Joachim Käppner Quellen und neueste Forschungsergebnisse aus und beleuchtet die Tragödie einer Revolution, die eine Welt aus den Angeln heben wollte. Das Gespräch mit Joachim Käppner moderiert Winfried Sträter, Redakteur beim Deutschlandfunk Kultur.
Veranstaltungsort und Adresse
Körber, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
- Mi10.01.201819:00
10. Januar 2018
Die vertane Chance zur Demokratie
Diese Veranstaltung in Hamburg (Hamburg-Mitte) wurde von Koerber-Stiftung veröffentlicht. Die vertane Chance zur Demokratie ist der Rubrik Podium zugeordnet.