High Noon Musik 2000+ | brax: concrete noise / abstract sound

brax
Agata Ziȩba – Bratsche
Prof. Nikola Lutz – Saxofone, Tárogató
als Gast: Remmy Canedo - Klangregie

Musik von Aperghis, Lutz, Nillni, Putignano, Pope und Kleinehanding

concrete noise / abstract sound sucht Berührungspunkte, Verbindungen und Übergänge zwischen scheinbar antagonistischen, ästhetischen Grundprinzipien auf.
In Noise Pollution III: Street Vendors beschäftigt sich Sophie Pope mit kulturellen Unterschieden bei Straßenverkäufern und dem Hin- und Herschwanken von Sprache zwischen semantischem und musikalischem Ereignis. In der Befassung mit der konkreten Lebensumgebung treffen sich Pope’s Musik mit brax / GraphicSound V von Nikola Lutz, das als Grundlage für die grafische Partitur des Stücks in Fotografien die äußere Hülle der Musik - den Körper von Instrumenten - untersucht.
Georges Aperghis’ Rasch stellt in sich selbst einen Abstraktionsprozess von Sprache dar. Zunächst für Stimme und Viola geschrieben arbeitete der Komponist selbst das Stück für zwei Instrumente um und stellte zu seiner eigenen Überraschung fest, dass ihm die von Sprache inspirierte jedoch nun von ihr befreite Version besser gefiel. In Collezzione di Grafi des italienischen Komponisten Biagio Putignano begegnen wir abstrakten mikrotonalen Linien, die von melodischen Zellen aus in den frequentiellen Raum hinein wachsen.

Prof. Nikola Lutz – Saxofonistin, Tárogatistin, Komponistin
Studierte Saxofon in Bordeaux und Stuttgart. Zahlreiche Uraufführungen markieren ihr konstantes Interesse an kreativer Literaturentwicklung. Seit 2006 unterrichtet sie klassisches Saxophon an der HMDK Stuttgart. 2010 wurde sie mit dem 1. Preis und dem Publikumspreis beim internationalen Saxophonwettbewerb in Paris ausgezeichnet.
Neben ihrer regen Konzerttätigkeit beschäftigt sich Nikola Lutz mit elektronischer Komposition und setzt sich mit Möglichkeiten der Erweiterung des Instrumentariums durch Elektronik auseinander. In ihren Klangskulpturen zwischen komponierter und improvisierter Neuer Musik überlagern sich elektronische und akustische Klangwelten und finden zu neuen ästhetischen Berührungspunkten. Ihr besonders Interesse gilt dabei interdisziplinären Konzeptionen wie z.B. in ihrer Werkreihe „GraphicSound“, wo sie sich mit grafischen Partituren sowie modifizierten Vinyl-Rohlingen mit audiovisueller Wahrnehmung und Klangkonzeption auseinandersetzt.
Tourneen führten sie durch die USA, China, Brasilien, Russland, Indien und europäische Länder. 2015 wurde Nikola Lutz Mitgründerin und 1. Vorsitzende des „Stuttgarter Kollektivs für aktuelle Musik“, das sie seither leitet.

Agata Ziȩba – Bratscherin
wurde in Krakau, Polen geboren. Sie studierte Bratsche an der dortigen Musikhochschule und schloss ihr Diplom mit Auszeichnung ab. Parallel zu ihrem künstlerischen Studium ging sie Studien der Musiktheorie nach und schloss diese ebenfalls mit Auszeichnung ab. Eine künstlerisch-pädagogische Ausbildung erhält sie gleichfalls an der Musikhochschule Krakau. Es folgten weitere Studien in Stuttgart, wo sie von 2007 bis 2011 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ihr Master-Studium bei Prof. Andra Darzins absolvierte. Ab 2011 setzte sie ihr Studium mit Schwerpunkt Neue Musik fort und schloss es 2013 ab. 2008 erhielt sie beim renommierten Rakowski Wettbewerb in Polen den zweiten Preis.
Professionelle Orchestererfahrung sammelte sie beim SWR Sinfoniorchester Baden-Baden und Freiburg als Praktikantin in der Spielzeit 2009/10 und anschliessend als Gast. Weitere Gastengagements führten sie u.a. zur Badischen Staatskapelle Karlsruhe und zur Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Seit 2014 ist Agata Zieba festes Mitglied der Philharmonie Baden-Baden.

Remmy Canedo – Komponist, Klangkünstler
ist ein digitaler Alchemist, der mechanische Wellen in experimentelle elektronische Kunst verwandelt. Er studierte Komposition und Computermusik bei Jorge Pepi Alos an der University of Chile (BA), Marco Stroppa an der Musikhochschule Stuttgart (MA & Konzertexamen) und später am IRCAM (Cursus 1 & 2) bei Hector Parra. Seine Musik erforscht klangliche Manipulations- und Deformationsmöglichkeiten in Echtzeit, wobei sein zentrales Interesse dem Experimentieren sowie dem Dialog zwischen Maschine und Performer gilt. In den letzten Jahren lag der Hauptfokus seiner Arbeit auf der Umsetzung live-algorithmischer Kompositionskonzepte als Erweiterung des Konzeptes der Klangmanipulation. Als Partitur generiert er interaktive Netzwerke, die den kompositorischen Prozess, die Aufführenden sowie visuelle Elemente für die Erzeugung vielgestaltiger Musik einbeziehen. Darüber hinaus gründete er 2013 das Reactive Ensemble, ein auf Computermusik-Design für die Aufführung von elektronischer Musik und Multimedia Kunst spezialisiertes Ensemble. Seit 2014 bezieht er zunehmend interaktive Video- und Lichtprogrammierungen in sein künstlerisches Schaffen ein.

Veranstaltungsort und Adresse

Bürgersaal, Sankt-Stephans-Platz 17, 78462 Konstanz

    11. März 2018

  • So
    11.03.2018
    12:00

High Noon Musik 2000+ | brax: concrete noise / abstract sound

Diese Veranstaltung in Konstanz (Altstadt) wurde von Ina Callejas veröffentlicht. High Noon Musik 2000+

Weitere Veranstaltungen

So
28. Apr
17:00
Förderverein Temnitzkirche e.V.