LBT

Wie war das nochmal, im Anfang war was? Zuerst die gute Musik und dann eine gute Musikpresse? Oder steht das Wort voran, damit Musik entstehen und besser werden kann? LBT hat das Glück, in einer Stadt zu leben, in der es gute lokale Presse gibt, das klingt dann so:

„Manchmal muss man nicht selbst Musiker sein, auch kein Kritiker, man spürt es auch als ganz normaler Konzertgänger: das schiere Talent, dieses Charisma, jene aus langer, großer Anstrengung geborene magische Verbindung zwischen der eigenen Persönlichkeit und dem Transport von Musik. Man weiß, dass man den Betreffenden noch öfter sehen, dass er Teil der Szene werden wird. Ein Gefühl, das in den vergangenen zwei Jahren viele hatten, wenn der Pianist Leo Betzl spielte. Darunter solche, die etwas zu vergeben hatten …“

Klar, klingt nach Süddeutscher Zeitung. Folgen die örtlichen Auszeichnungen fürs Jazz-Klavier, kleinere biographische Ausflüge („mit 10 ging es ans Nachspielen von Led Zeppelin“), musikhistorische Verortungen („Vorliebe für das Impressionistische, Emotionale, Hymnische“) und präzise Beschreibungen von dem, was dieses Trio („drei gleichaltrige Jugendfreunde aus ‚Großkaro‘“) heute anstellt:

„Brillante klassische Technik, Jazz-Grooves und improvisatorische Ausritte ergänzen sich mit Sphärisch-Romantischem, mitunter gar Wuchtig-Rockigem zu seinem eigenen Modern Jazz.“

Leo Betzl, Maximilian Hirning, Sebastian Wolfgruber = LBT. Oder anders: Grand Piano + Double Bass + Drums = Techno. Noch einmal die SZ:

„Der neue Jazz in München wird vom Techno ähnlich geprägt wie der in London von Grime und Drum'n Bass oder der in Los Angeles vom Hip-Hop. Jazz wächst organisch. München hat für den Techno zwar nie eine wegweisende Rolle gespielt, Techno für München aber durchaus. Da liegt der Spagat nahe. Das Klaviertrio LBT um den Pianisten Leo Betzl hat den mitreißend perfektioniert. Auf ihrem neuen Album "Way Up In The Blue" (enja) schaffen sie ein so faszinierend neues Klangbild, das die Klaviermotive und Rhythmuslinien geschickt auf die Essenz des Techno reduziert. Als Fußnote hängt dann zum Schluss noch die sehr altertümliche Ballade 'Moonglow' hintendran, nur um zu zeigen, wo sie eigentlich herkommen.“

Sie kommen hierher in den urban urtyp Kubus. Wieder ein Piano-Trio, wieder völlig anders. Untoter Techno, am lebenden Instrument erzeugt. Rein akustisch beatmet. Keine Computer nirgendwo, und doch reicht der Sound von deep bis industriell. Und von verträumt bis ekstatisch. Vielleicht hauen sie uns den Flügel zu Brei, wir werden ihn eigens versichern. Vielleicht entheben sie uns auch auf Flügeln der Impressionen hinweg. LBT kommen aus München, sie sind alle unter 30 und bayrisch urtypisch.

urban urtyp ist die Indie-Reihe an der Ruhr. 1 x im Monat immer sonntags 19 Uhr, immer 10 Euro, immer anders. uu ist Jazz und Post, Elektro und Sprache, Klassik und Ambient und Pop und mehr. Stil, der sich keinem Stil verschreibt.

Das alles im Zentrum der Stadt in einem Raum, der Musik verdichtet: ein Kubus, 10 x 10 Meter groß, er wird für jedes urban urtyp-Konzert in den weiten Kirchenraum gestellt, es ist ein Hörraum.
Hören, was man nicht kennt.

Veranstaltungsort und Adresse

Christuskirche Bochum, Platz des europäischen Versprechens 1, 44787 Bochum

    Tickets für 3. März 2019

  • So
    03.03.2019
    19:00
    Tickets

LBT

Diese Veranstaltung in Bochum (Bochum Mitte) wurde von venyoobot veröffentlicht. LBT ist den Rubriken Elektronische Musik und urban urtyp #71 zugeordnet.