LEA W. FREY #72

Indie Ambient Pop. Um es auf ein 3-Worte-Wort zu bringen. Fehlt allerdings das Wort Jazz. Und das Wort Klassik, diese Stimme ist klassisch geschult, sie spaziert durch vier Oktaven. „Hohe Singkultur“ hat RONDO ihr bescheinigt, das Klassik- und Jazzmagazin, „hohes Suchtpotential“ die SÜDDEUTSCHE.

Lea W Frey, geborene Berlinerin, singt unaffektiert. Sie bettelt nicht um Gefühle, wie es so viele andere tun im Pop, derzeit sind es vor allem die Männer, die den Schmerzensmann geben. Sie dagegen: kühl, klar, kristallin. Sie singt keine Töne von unten an, zerrüttelt sie in keinem Vibrato, lässt sie nicht selbstzerquält abschmieren - die ganzen Tricks, Gefühle vorzutäuschen, braucht sie nicht, Kate Bush hat sie auch nicht gebraucht. Kürzlich war Lea W. Frey in der Berliner Philharmonie den Solo-Sopran von Beethovens Neunter gesungen.

Diese klassisch geschulte Klarheit und Souveränität der Stimme verschafft ihrer Band einen größeren Hörraum, sie muss die Stimme nicht tragen, es ist umgekehrt, die Stimme wird zu einem der Instrumente. Die werden von Profis erster Güte bedient: Drums und Drum Machine etwa von Andi Haberl, lange Jahre das rythmische Rückgrat von The Notwist, er hat die ganze Palette drauf, die von einem nuancierten Puls zu hypnotischen Patterns reicht. An Bass und Gitarre die Brüder Meyer, Bernhard und Peter, die mit ihrem Melt Trio die Jazz-Szene aufgemischt haben und auch hier eine subtil harmonische, kühl elektrifizierte Atmosphäre schaffen zusammen mit Liz Kosacks Synthie-Sounds, die klingen, als kämen sie nicht ganz von dieser Welt. Liz Kosack kam aus Brooklyn nach Berlin. Jetzt Bochum.

Im Oktober ist das dritte Album von Lea W Frey bei Yellowbird/Enja erschienen, eine Sammlung eigener Songs mit eigenartiger Stimmung: nicht verträumt, eher versponnen, nicht esoterisch, aber etwas entrückt. Expressiv, aber ungreifbar, romantisch wie das Eismeer und in etwa so zuversichtlich wie der Blick, den Björk und Sigur Rós auf diese Welt geworfen haben. Ein eisklares Bekenntnis zum Pop, auch zum Noise-Pop, auch zum Krautrock, zur Elektronik natürlich. Darum das 3-Worte-Wort: Indie Ambient Pop. Und diese 2: urban urtyp.

Ist die Indie-Reihe an der Ruhr. 1 x im Monat immer sonntags 19 Uhr, immer 10 Euro, immer anders. urban urtyp ist Jazz und Post, Elektro und Sprache, Klassik und Ambient und Pop und mehr. Stil, der sich keinem Stil verschreibt.

Das alles im Zentrum der Stadt in einem Raum, der Musik verdichtet: ein Kubus, 10 x 10 Meter groß, er wird für jedes urban urtyp-Konzert in den weiten Kirchenraum gestellt. Hören, was man nicht kennt, wir spielen mit unserer Neugier.

Veranstaltungsort und Adresse

Christuskirche Bochum, Platz des europäischen Versprechens 1, 44787 Bochum

    Tickets für 7. April 2019

  • So
    07.04.2019
    19:00
    Tickets

LEA W. FREY #72

Diese Veranstaltung in Bochum (Bochum Mitte) wurde von venyoobot veröffentlicht. LEA W. FREY #72 ist den Rubriken Pop und urban urtyp # zugeordnet.

Weitere Veranstaltungen

Sa
3. Aug
19:00
Seebrücke Ostseebad Sellin
So
4. Aug
19:00
Mercedes-Benz Welt Museum
Do
9. Mai
19:30
Kolleg St. Blasien e. V.
Fr
16. Aug
19:30
Burg Creuzburg
Fr
2. Aug
19:00
Hutbergbühne Kamenz
So
1. Sep
13:30
Freilichttheater Wiesmoor
Sa
31. Aug
14:30
Freilichtbühne Wiesmoor
Do
9. Mai
19:30
Kolleg St. Blasien e. V.
Sa
27. Apr
19:30
Residenzschloss Braunschweig
Fr
13. Sep
19:30
Alter Bahnhof Kettwig