Französischer Schimmer & italienische Schmeicheley - Osterkonzert

In der Entwicklung eigener Musikstile ging man in Frankreich und Italien des 17. Jahrhundert sehr unterschiedlicher Wege. So galt es für die Instrumentalisten der französischen Musik vorgeschriebene Verzierungen anzuwenden, während man in Italien möglichst frei und ausladend verzierte. In den französischen Noten finden wir Hinweise auf eine Liebe zum vollen Klang, formal sind die durchaus anspruchsvollen Stücke meist in Tanzsätze gepackt. Aus Italien hingegen kommen die atemberaubende Virtuosität und die Form der Sonate.
Ab dem frühen 18. Jahrhundert gelangten immer wieder italienische Musik und deren Vertreter nach Frankreich, wo sie ihr Glück in der Musikmetropole Paris suchten. Auf Musiker und Publikum in Paris wirkte das Neue äußerst polarisierend, es gab die vehementen Gegner, die den französischen Nationalstil als bedroht ansahen, Reformwillige, die die neuen Einflüsse gewinnbringend aufzunehmen gedachten, und die begeisterten Befürworter der italienischen Musik.
Als Beobachter dieses Streites zwischen Frankreich und Italien auf deutscher Seite plädiert der Flötist Friedrichs des Großen, Johann Joachim Quantz, in seiner Flötenschule (Berlin, 1752) für den „vermischten Geschmack“. Hier beschreibt er ausführlich die Unterschiede und Vorzüge beider Stile und rät, „den französischen Schimmer mit der italiänischen Schmeicheley zu vermischen“.

Martin Seemann, Violoncello
Mira Lange, Cembalo

Mira Lange fühlte sich schon als Klavierschülerin am Frankfurter Konservatorium instinktiv von der
Barockmusik angezogen. So studierte sie nach dem Abitur Cembalo bei Harald Hoeren an
der Musikhochschule Frankfurt mit Blockflöte im Nebenfach bei Michael Schneider.
Außerdem vertiefte sie ihr Verständnis der französischen Tanzmusik durch
Barocktanzunterricht an der Musikhochschule Bremen. 2001 war sie erste Preisträgerin in
der Ensemblewertung beim Telemann-Wettbewerb Magdeburg. Über die Barockmusik
fand sie den Bogen zurück zum klassischen Klavierrepertoire auf historischen
Hammerflügeln. Sie lebt in Berlin, wo sie bei verschiedenen Ensembles mitwirkt und sich
besonders der Arbeit ihres Ensembles WUNDERKAMMER und der Konzertreihe in der
WUNDERKAMMER Werkstatt widmet.

Martin Seemann studierte bei Wolfgang Boettcher in Berlin und als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung bei Ivan Monighetti in Basel. Angeregt durch Anner Bylsma verschrieb er sich schon während seines Studiums dem Klang der Darmsaiten auf historischen Instrumenten. Er ist
Solocellist der Barockorchester L´Arco und Concerto Brandenburg und ist Mitbegründer
des Ensemble WUNDERKAMMER. Sein Interesse gilt aber auch der Zeitgenössischen
Musik, so war er Solist der Uraufführung von Arvo Pärts Fratres in der Fassung für
Violoncello und Orchester. Seit 2003 ist er Mitglied des Hoffmeister-Quartetts. Martin
Seemann spielt ein deutsches Violoncello aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Veranstaltungsort und Adresse

Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 14193 Berlin

    Tickets für 21. April 2019

  • So
    21.04.2019
    18:00
    Tickets

Französischer Schimmer & italienische Schmeicheley - Osterkonzert

Diese Veranstaltung in Berlin (Grunewald, Bezirk Steglitz-Zehlendorf) wurde von venyoobot veröffentlicht. Französischer Schimmer & italienische Schmeicheley - Osterkonzert ist den Rubriken Alte Musik und MIra Lange (Cembalo) & Martin Seemann (Violoncello) zugeordnet.

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Sa
30. Nov
Stadthalle Weinheim