Streichquartettfestival

Amaryllis Quartett
Gustav Frielinghaus, Violine
Lena Sandoz, Violine
Tomoko Akasaka, Viola
Yves Sandoz, Violoncello

Schumann Quartett
Erik Schumann, Violine
Ken Schumann, Violine
Liisa Randalu, Viola
Mark Schumann, Violoncello

Zwei Streichquartettensembles haben sich auf ein ungewöhnliches Projekt eingelassen: sie spielen an einem Wochenende den Zyklus der zehn späten Streichquartette von Mozart. Die Aufteilung erfolgt nicht konzertweise sondern quartettweise, so dass in einem Konzert beide Ensembles zu hören sind. Dieses anspruchsvolle und ungewöhnliche Konzertformat mit Musikern von großer Ausstrahlungskraft verspricht beeindruckende und nachhaltige Hörerlebnisse.

“Aufregend frisch und auf kluge Weise unkonventionell” (BNN) und mit “staunenswert makelloser Technik” (SZ) begeistert das Amaryllis Quartett in seinen Quartetten regelmäßig Publikum und Presse und gehört damit zu den interessantesten Streichquartetten seiner Generation.

Versuche, ihnen einen Klang, eine Position, eine Spielweise zuzuordnen, hebeln sie charmant aus, lassen allein die Konzerte für sich sprechen. Und Kritiker geben ihnen recht: „Feuer und Energie. Das Schumann Quartett spielt umwerfend gut [...] zweifellos eine der allerbesten Formationen der jetzigen Quartettblüte, […]“ (Harald Eggebrecht in der SZ).

In Mozarts reichem kammermusikalischen Schaffen bilden die Werke für Streichquartett einen bemerkenswerten Sonderfall. Das Streichquartett, damals eine noch keineswegs etablierte, sondern völlig neue Gattung, beschäftigte Mozart von allen Kammermusikformen am intensivsten: Er schrieb insgesamt 23 Quartette (nimmt man die frühen Divertimenti sowie die Quartette mit Blasinstrumenten dazu, sogar 31). Dabei fiel ihm die Arbeit für diese Besetzung keineswegs leicht – im Gegenteil, Mozart tat sich ungewöhnlich schwer damit. Er selbst sprach 1785 von der „lunga, e laboriosa fatica“, der „langen und beschwerlichen Anstrengung“, die ihm die Streichquartette KV 387–465 abverlangt hätten. In seinem Werk zeigt sich daher auch eine ungewöhnliche Schaffenspause: Nach intensiver Beschäftigung mit der Gattung ab 1770 schrieb Mozart zwischen September 1773 und Dezember 1782 kein einziges Streichquartett mehr, um danach, in den neun ihm noch vergönnten Lebensjahren, zehn großartige Quartette zu schaffen. Diese Quartette bilden bis heute einen Höhepunkt der Gattungsgeschichte überhaupt und haben in ihrer starken Subjektivität alle nachfolgenden Komponisten beeinflusst.
Beim 44. Schwetzinger Mozartfest gibt es nun die seltene Gelegenheit, diese zehn Meisterwerke als geschlossenen Zyklus zu erleben. Dabei kann man nahezu hautnah erfahren, wie Mozart auf der Höhe seines Könnens in jedem Werk andere Wege einschlug und die Möglichkeiten der Form immer wieder neu ausschöpfte. Die Arbeit an den späten Streichquartetten war ein „schöpferischer Prozess, der die Grundfesten von Mozarts Komponieren tangierte, der ihn […] zeitweilig seiner technischen und ästhetischen Sicherheit beraubte“ (Nicole Schwindt), in dem er aber letztlich seine künstlerische Identität nochmals entscheidend weiterentwickeln konnte.

Veranstaltungsort und Adresse

Schloss Schwetzingen, Schloss-Straße 2, 68723 Schwetzingen

    Tickets für 12. Oktober 2019

  • Sa
    12.10.2019
    19:00
    Tickets

Streichquartettfestival

Diese Veranstaltung in Schwetzingen wurde von venyoobot veröffentlicht. Streichquartettfestival ist der Rubrik Festival / Klassik zugeordnet.