Karol Sidon: Traum von meinem Vater
„Im Jahr fünfundvierzig bekam meine Mutter die Nachricht, dass es besser wäre, mit mir wegzugehen, da mir Deportation und Gaskammer drohten.“ So beginnen Karol Sidons literarische Erinnerungen an seine Kindheit im Prag der Vierziger- und Fünfzigerjahre, an die Bewohner der Stadt und diejenigen, die nicht mehr zurückgekehrt sind – allen voran der Vater, der im KZ Theresienstadt umgebracht wurde und den der kleine Karol ein Leben lang vermissen wird.
Der 1968 in Prag veröffentlichte Roman Traum von meinem Vater erschien erst 2019 in deutscher Übersetzung (ars vivendi, übersetzt von Elmar Tannert).
Karol Sidon, 1942 in Prag geboren, war nach dem Studium an der dortigen Film- und Fernsehakademie als Hörspielautor und Dramaturg tätig. Seit 1970 mit Publikationsverbot belegt, arbeitete er in manuellen Berufen. Als Unterzeichner der Charta 77 wurde er verfolgt und entschied sich 1983 ins Exil zu gehen. 1978 konvertierte er zum Judentum und absolvierte in Heidelberg ein Studium der Judaistik. Seit 1990 lebt er wieder in Prag. 1992–2014 war er Oberrabbiner von Prag, bis heute ist er tschechischer Landesoberrabbiner.
Eintritt frei
Veranstalter: Deutsch-Tschechische Gesellschaft Augsburg und Schwaben, Adalbert Stifter Verein, Tschechisches Zentrum München
Veranstaltungsort und Adresse
Stadtbücherei Augsburg, Ernst-Reuter-Platz 1, 86150 Augsburg
- Mi09.09.202019:00
9. September 2020
Karol Sidon: Traum von meinem Vater
Diese Veranstaltung in Augsburg (Augsburg-Innenstadt) wurde von TschZentrum veröffentlicht. Karol Sidon: Traum von meinem Vater ist den Rubriken Autorenlesung, Literatur, Augsburg und Buch zugeordnet.