EXIL. ERFAHRUNG UND ZEUGNIS Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 (Wiedereröffnung mit Neugestaltung)

    Dezember 2024

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Zwischen 1933 und 1945 flohen über 500.000 Menschen aus der nationalsozialistischen Diktatur. Ihnen gemeinsam war, dass sie in Deutschland ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die Anlässe und Zeitpunkte zur Flucht, die Fluchtwege und Erfahrungen im Exil waren hingegen vielfältig: Wie veränderte sich das Leben jener Menschen, die zur Flucht und ins Exil gezwungen wurden? Wie prägte sie das Exil? Konnten sie mit dem Exil je abschließen? Fragen, auf die es keine pauschalen Antworten gibt. Ihnen widmet sich die Dauerausstellung des Exilarchivs. Mit 250 Originalen aus Nachlässen damaliger Exilant*innen spürt die Ausstellung ihren Erfahrungen nach und ermöglicht einen vielschichtigen Blick auf das Phänomen „Exil“. Mit neuen Inhalten, neuen Perspektiven und neuen Zugängen ist die „Erfahrung des Exils„ in der Ausstellung noch begreiflicher und unmittelbarer.

Neue Exponate ergänzen die bisherigen Erzählungen von Menschen, die Deutschland zwischen 1933 und 1945 verlassen mussten. Aktuelle Fragen und Antworten erhalten in der Ausstellung mehr Raum. Kurzfilme bieten Erläuterungen und geben Einblicke in die wichtige Zusammenarbeit des Exilarchivs mit Zeitzeug*innen und Nachlassgeber*innen. In Videointerviews erzählen die Betroffenen, wie sehr ihre Familiengeschichte vom Exil geprägt wurde. Impulse zu aktuellen Fragestellungen regen Besucher*innen zum kritischen Nachdenken an und laden dazu ein, die eigene Position zu teilen.
Zwei künstlerische Auseinandersetzungen erweitern die Zugangsmöglichkeiten zu den Themen Flucht und Exil:

„Der Reisende“
Die Inszenierung „Der Reisende“ des Theaterkollektivs „Auricle“ (London, Berlin) verwandelt Ulrich Alexander Boschwitz‘ gleichnamigen Roman in eine immersive Erfahrung. Mittels einer Collage aus Sound, Video und Licht tauchen die Besucher*innen in die Geschichte des von den Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Kaufmanns Otto Silbermann ein und erleben mit, was es heißt, auf der Flucht zu sein. Das Typoskript des Romans „Der Reisende“, der vor einigen Jahren wiederentdeckt und zu einem internationalen Erfolg wurde, gehört zur Sammlung des Exilarchivs und ist in der erweiterten Ausstellung zu sehen.

„Was bleibt“
Gegenwärtige Exilerfahrungen sind Gegenstand der interaktiven Installation „Was bleibt“ des deutsch-israelischen Künstler*innen-Duos Yael Reuveny und Clemens Walter. In einer Komposition aus Bildern und Klängen spiegeln sich Erinnerungen von Menschen, die in ihrer Heimat unterdrückt und verfolgt wurden. Die Erinnerungen stammen von der Schriftstellerin und Linguistin Volha Hapeyeva (Belarus), von Zahra Maleki (Afghanistan), der Schriftstellerin Yirgalem Fisseha Mebrahtu (Eritrea), der Schauspielerin, Autorin und Aktivistin gegen die Todesstrafe Shole Pakravan (Iran), der Künstlerin und Lehrerin Katja Schraga (Russland), dem Schriftsteller und Musiker Liao Yiwu (China) sowie der Grafiker*in, Fotograf*in und LGBTQI-Aktivist*in Dasha Zorkina (Russland).

Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 9:00 – 21:30 Uhr, Samstag 10:00 – 17:30 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Vom 24. Dezember 2024 bis 1. Januar 2025 ist die Ausstellungen des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 geschlossen.

Besuchen Sie auch die begleitende virtuelle Ausstellung unter exilarchiv.dnb.de

Veranstaltungsort und Adresse

Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1, 60322 Frankfurt

EXIL. ERFAHRUNG UND ZEUGNIS Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 (Wiedereröffnung mit Neugestaltung)

Diese Veranstaltung in Frankfurt (Nordend-West, Innenstadt) wurde von DeutscheNationalbibliothek veröffentlicht. EXIL. ERFAHRUNG UND ZEUGNIS Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 (Wiedereröffnung mit Neugestaltung) ist der Rubrik Austellung zugeordnet.

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