HÖLLE UND PARADIES. Amsterdam, Querido und die deutsche Exilliteratur - Kabinettausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum ( bis 12. Januar 2025)
Kabinettausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek
20. März 2024 bis 12. Januar 2025
Als Emanuel Querido 1915 in Amsterdam einen Verlag für Literatur gründet, ahnt er nicht, dass sein Haus knapp 20 Jahre später zur Heimat jüdischer Autor*innen wird, die vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen mussten. „Amsterdam: was für eine schöne, unverwechselbare Stadt! Sie wurde zur Zuflucht, sie lässt uns arbeiten“, so schwärmte Klaus Mann von einer seiner ersten Stationen im Exil. Und Amsterdam war nicht nur ein temporärer Wohnort, sondern versprach bald auch eine ganz andere Art von Heimat: Zwischen 1933 und 1950 veröffentlichte der Querido Verlag über 100 Bücher von Schriftsteller*innen, die vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen mussten, darunter Joseph Roth, Irmgard Keun und Lion Feuchtwanger.
Über Europa verstreut, finden die deutschen Schriftsteller*innen in Amsterdam eine geistige Heimat, die ihnen oft genug auch die pure Existenz sichert. Initiiert wurde der Querido Verlag von Emanuel Querido, der innerhalb seines Verlages gemeinsam mit dem aus Deutschland geflüchteten Verleger Fritz Landshoff eine deutschsprachige Tochtergesellschaft gründet. Ab April 1933 gibt es daher zwei Verlage: einen niederländischen und einen deutschen. Und Amsterdam wird geistiger Zufluchtsort. Das letzte Buch des Exilverlags – eine Anthologie zum Gedenken an Klaus Mann – erscheint 1950. 2014 wird der legendäre niederländische Verlag Querido neugegründet.
Die Ausstellung „Hölle und Paradies“ erzählt die Geschichte des deutschen Querido Verlags und der Menschen, die ihn geprägt haben. Sowohl die beiden Verleger als auch die wichtigsten Autor*innen werden mit ihren Texten und Lebensgeschichten in Bezug auf ihr Exil in den Niederlanden porträtiert, darunter Klaus Mann, Anna Seghers, Irmgard Keun, Vicki Baum, Lion Feuchtwanger und Joseph Roth. Für sie alle sind Querido und Amsterdam beides: ein Paradies, in dem die Exilschriftsteller*innen zumindest vorübergehend vor Verfolgung sicher und ihre Bücher in guten Händen sind. Aber auch eine Hölle, weil das Gefühl der Ausweglosigkeit ihr Leben beherrscht. Eine Ambivalenz, der die Ausstellung nachspürt.
Die Ausstellung wird kuratiert von der Autorin und Journalistin Bettina Baltschev. Eröffnet wurde sie im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2024 mit dem diesjährigen Gastlandauftritt der Niederlande und Flandern.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
Donnerstag 10–20 Uhr
an Feiertagen 10–18 Uhr, vom 27. bis 29. Dezember 2024 von 10 bis 18 Uhr geöffnet (vom
24. bis 26. Dezember 2024 und vom 30. Dezember 2024 bis zum 1. Januar 2025
geschlossen)
Montag geschlossen
Eintritt frei
Veranstaltungsort und Adresse
Deutsches Buch- und Schrift Museum /Deutsche Nationalbibliothek, Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig
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HÖLLE UND PARADIES. Amsterdam, Querido und die deutsche Exilliteratur - Kabinettausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum ( bis 12. Januar 2025)
Diese Veranstaltung in Leipzig (Zentrum-Südost, Mitte) wurde von Deutsche Nationalbibliothek veröffentlicht. HÖLLE UND PARADIES. Amsterdam, Querido und die deutsche Exilliteratur - Kabinettausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum ( bis 12. Januar 2025) ist der Rubrik Ausstellung zugeordnet.