„Jede Feindtätigkeit aufspüren…“ Die Stasi-Postkontrolle im Bezirk Magdeburg
Zuständig für die Postkontrolle war die Abteilung M des MfS, die sich auch in der Bezirksverwaltung Magdeburg wiederfand. Sie gehörte zu den frühesten Strukturen des MfS und wurde 1950 als Abteilung VI a gegründet und 1984 mit der Abteilung Postzollfahndung (Paketkontrolle) zusammengelegt.
Während von Beginn an Briefe, Telegramme, Pakete im Auslandspostverkehr kontrolliert und ausgewertet wurden, kommt ab den 70erJahren die systematische Überwachung des Postverkehrs innerhalb der DDR hinzu. Die Abteilung M durchleuchtete Sendungen, öffnete und las Briefe und durchsuchte diese nach geheimen Botschaften. Das Postgeheimnis wurde in den Verfassungen der DDR von 1949 und 1968 zwar ausdrücklich anerkannt, tatsächlich aber permanent durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ohne eine entsprechende gesetzliche Regelung verletzt.
Die DDR-Geheimpolizei analysierte und speicherte zudem Handschriften und Adressen, dabei wurden massenweise Personen überprüft. Personal in „Kitteln ohne Taschen“ entnahm in großem Umfang Geld, obwohl Alufolie und Blaupapier ein Durchleuchten der Briefe verhindern sollten, aber gerade solche Sendungen wurden von der Stasi geöffnet.
18:00 - Vortrag (kostenfrei)
Referent: Rüdiger Sielaff, 2002 bis 2021 Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Frankfurt (Oder)
Bildnachweis: Kaltdampfgeräte des MfS zum Öffnen von Briefen
Quelle: BArch, MfS, Abt. M, Fo, Nr. 31, Bild 1
Veranstaltungsort und Adresse
Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg, Georg-Kaiser-Straße 7, 39116 Magdeburg
- Di11.06.202418:00
11. Juni 2024
„Jede Feindtätigkeit aufspüren…“ Die Stasi-Postkontrolle im Bezirk Magdeburg
Diese Veranstaltung in Magdeburg (Sudenburg) wurde von Veranstalter-32577 veröffentlicht. „Jede Feindtätigkeit aufspüren…“ Die Stasi-Postkontrolle im Bezirk Magdeburg ist der Rubrik Vortrag zugeordnet.