Alles bleibt anders. Wie 1989 bis heute nachwirkt - Gesprächsreihe „Über Brüche sprechen“

    5. Oktober 2024

  • Sa
    5.Okt
    14:00

Die Friedliche Revolution veränderte für viele Menschen in der DDR alles: Vertrautes löst sich in Luft auf, Gelerntes wird unwichtig und plötzlich steht das Ich statt des lange fokussierten Wir im Mittelpunkt. Die Menschen im Osten vollbringen in jener Zeit entweder beachtliche Anpassungsleistungen, wagen Schritte in die Selbständigkeit und lernen neue Berufe – oder sie können mit dem Wandel nicht Schritt halten und werden Verlierer der Geschichte.

So war es – oder doch nicht? Was erzählt sich West über Ost und umgekehrt? Was soll das eigentlich sein, „West“ und „Ost“? Wie erinnern wir uns an 1989? Wer sind „Wir“, 35 Jahre später?

Moderation: Markus Dichmann
Gesprächsteilnehmer*innen: Dirk Oschmann, Frank Trentmann, Katharina Warda

BETEILIGTE

Dirk Oschmann wurde 1967 in Gotha geboren. Von 1986 bis 1993 studierte er Germanistik, Anglistik und Amerikanistik an den Universitäten Jena und Buffalo/USA. Seit 2011 ist er Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Zu seinen Publikationen zählen Bücher über Poetiken des 18. Jahrhunderts, über Schiller und über Kafka. Sein 2023 veröffentlichtes Buch Der Osten: eine westdeutsche Erfindung liegt in der 16. Auflage vor und wurde inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt.

Katharina Warda ist Autorin und Soziologin. Sie war Fellow der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien und promoviert in Berlin und Princeton zur Widerständigkeit biografischer Erzählungen in Tagebuch-Blogs. Daneben arbeitet Warda als freie Autorin mit Schwerpunktthemen Ostdeutschland, marginalisierte Identitäten, Rassismus, Klassismus und Punk. Sie war u. a. 2021 Beiratsmitglied von „Kein Schlussstrich!“, einem bundesweiten Theaterprojekt zum NSU-Komplex. In ihrem Projekt „Dunkeldeutschland“ erkundet sie die Nachwendezeit von den sozialen Rändern aus und beleuchtet blinde Flecken in der deutschen Geschichtsschreibung, basierend auf ihren eigenen Erfahrungen als Schwarze ostdeutsche Frau in der DDR und nach 1989/90.

Frank Trentmann, geboren 1965, ist Professor für Geschichte am Birkbeck College der University of London und an der Universität von Helsinki. Zuvor war er Assistant Professor an der Princeton University. Er studierte an der Universität Hamburg, der London School of Economics und der Harvard University. Frank Trentmann lebt in London.
Für seine Publikationen erhielt er mehrere Auszeichnungen, u.a. den Humboldt-Preis für Forschung der Alexander von Humboldt-Stiftung. Sein Buch Herrschaft der Dinge. Die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute wurde 2018 in Österreich als Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet. 2023 erhielt er den renommierten Bochumer Historikerpreis.
2023 erschien auch seine große Moralgeschichte der Deutschen, Aufbruch des Gewissens: Eine Geschichte der Deutschen von 1942 bis heute, das Platz 1 Politisches Buch des Jahres 2023, SZ, Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste Dezember 2023 und Januar 2024 war. Ebenso eines der besten Sachbücher des Jahres 2023 von The Telegraph und Der Spiegel und „Beste Bücher des Jahres,“ The New Yorker.

Markus Dichmann, geboren 1987, ist freier Autor, Reporter und Moderator in den Programmen des Deutschlandradios. Für Deutschlandfunk Nova moderiert er das wöchentliche Magazin Eine Stunde History, das 2019 den Deutschen Podcastpreis gewonnen hat und 2017 für den Deutschen Radiopreis nominiert war. Für seine Arbeit als Autor und Reporter, häufig zu historischen Themen, gewann er den Deutsch-Französischen Journalistenpreis und war für den deutsch-polnischen Tadeusz-Mazowiecki Preis nominiert. Als Johannes-Rau-Stipendiat arbeitete er als Freier Korrespondent in Istanbul. Er volontierte beim Deutschlandradio, studierte Kommunikationswissenschaft, Politik und Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, und arbeitete zuvor schon in Print, Radio und Fernsehen (WAZ, ZDF, Deutschlandfunk).

- kostenfrei
- ab 12 Jahre
Sprache: Deutsch
- Mechanische Arena im Foyer
- Teil von: Über Brüche sprechen
- Gehört zu: Transformiert euch!

Veranstaltungsort und Adresse

Humboldt Forum, Schloßplatz, 10178 Berlin

Alles bleibt anders. Wie 1989 bis heute nachwirkt - Gesprächsreihe „Über Brüche sprechen“

Diese Veranstaltung in Berlin (Bezirk Mitte) wurde von Veranstalter-32462 veröffentlicht. Alles bleibt anders. Wie 1989 bis heute nachwirkt - Gesprächsreihe „Über Brüche sprechen“ ist den Rubriken Talk, Dirk Oschmann und Gespräch zugeordnet.

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