Molly Sweeney

THEATERLUST
Von Brian Friel
In einer Inszenierung von Thomas Luft
Mit Anja Klawun, Stefan Lehnen und Martin Hofer

Molly Sweeney hat zum Glücklichsein alles, was sie braucht. Einen Beruf, den sie mag. Einen Mann, der sie liebt. Ein erfülltes Leben. Molly kann nicht sehen, doch das macht ihr nichts aus. Als Säugling erblindet begreift und erlebt sie die Welt mit den anderen Sinnen, nichts fehlt ihr. Nur den anderen. Ihr Mann ist rastlos, er braucht ein neues Ziel, eine neue Jagd nach Glück. Wenn Molly doch wieder sehen könnte! Dr. Rice braucht etwas: Erfolg. Er ist Augenarzt, ehemals eine Koryphäe, jetzt erfolglos. Eine gewagte und dann gelungene Operation, die würde ihn wieder nach oben bringen. Wenn Molly doch wieder sehen könnte. Die beiden Männer beschließen es. Molly willigt ein. Doch das neue Glück will sich nicht einstellen. Molly kann die vielen neuen Signale nicht verarbeiten. Sehen und Erkennen sind zwei verschiedene Dinge, sie bleiben unvereinbar für sie. Es wird dunkel um Molly.
Die Fallstudie „To see and not see“ von Oliver Sacks über das Sehen und Erkennen und die Probleme mit dem Wahr-Nehmen der Welt regten Friel zu diesem Stück an. Die Figuren erzählen in wechselnden Monologen ihre Geschichte von der rastlosen Suche nach Glück und der Unfähigkeit der Menschen, diese Suche aufzugeben um des Findens Willen. Molly Sweeney wurde 1994 uraufgeführt und zwei Jahre später als bestes Off-Brodway-Play in New York ausgezeichnet. Der 1929 geborene Brian Friel ging als katholischer Ire zunächst ins Priesterseminar, wurde dann aber doch Lehrer und schließlich Schriftsteller. Er gehört seitdem zu den produktivsten seiner Zunft und neben berühmten Iren O’Casey und Shaw.
Thomas Luft und Anja Klawun, bekannt aus verschiedenen Fernsehserien, betreiben mit Theaterlust eine der engagiertesten Plattform en für freie Theaterproduktionen.