Das Konzert

DAS KONZERT

Novelle von Hartmut Lange
Lesung mit Musik
Piano: André Jolig
Sprecher: Helbert Häberlin

www.haeberlin.liest.de

Hartmut Langes Novelle „Das Konzert“ spielt im Reich der Toten! Wird dort möglich sein, was im Leben unerreichbar scheint: Vergeben?
Wer unter den Toten Berlins Rang und Namen hatte, bemühte sich früher oder später darum, in den Salon der Frau Altenschul eingeladen zu werden. In ihrer Berliner Villa empfängt Frau Altenschul ihre Gäste, unter ihnen den Maler Max Liebermann – und eines Nachts, lange nach dem Zweiten Weltkrieg, unverhofft auch den hochbegabten Pianisten Rudolf Lewanski, den die Nazis im Alter von achtundzwanzig Jahren in Litzmannstadt (dem heutigen Lodz) erschossen hatten.
Nach langem Zögern erklärt sich Lewanski widerstrebend bereit, noch einmal vor großem Publikum zu spielen, und er bereitet sich intensiv auf dieses eine Konzert vor. Am Abend jedoch, während eines Spaziergangs kurz vor seinem Auftritt, verirrt er sich, findet den Weg zur vollbesetzten Philharmonie nicht und steht stattdessen plötzlich vor dem Führerbunker, wo er überraschend bereits erwartet wird.
(Sur-)realistisch greift Lange das christliche Motiv des Vergebens auf. Monika Maron sagte in ihrer Laudatio zur Verleihung des Italo-Svevo-Preises an Hartmut Lange im Jahr 2003: „Das Konzert ist eine unglaubliche Geschichte, nicht weil sie im Phantastischen angesiedelt, sondern weil sie überhaupt gelungen ist.“
In Häberlins Lesung mit Musik ist der in Landsberg nicht mehr unbekannte Leipziger Pianist und Komponist André Jolig zu Gast. Gemeinsam mit dem Gewandhausbläserquintett beeindruckte er 2009 das Landsberger Publikum mit seinen Kompositionen und seiner Spielweise gleichermaßen. In der Lesung „Das Konzert“ interpretiert er Beethovens E-Dur Sonate opus 109 – kunstvoll ausgerichtet an Langes „Vorgaben“ in der Novelle.
Die Aufführungsrechte liegen beim Diogenes Verlag Zürich.