Woyzeck

WOYZECK

Nach dem Stück von Georg Büchner
Musik und Liedtexte von Tom Waits und Kathleen Brennan
Konzept von Robert Wilson
Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang Wiens
Regie: Jochen Schölch
Eine Koproduktion mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München mit dem 2. Jahrgang des Studiengangs Schauspiel (Leitung: Prof. Jochen Schölch)

www.metropoltheater.com

Misery's the River of the World... Hast. Hitze. Ohnmacht. Der Soldat Woyzeck hetzt durchs Leben, um den Lebensunterhalt für seine Geliebte Marie und sein uneheliches Kind aufzubringen. Er rasiert den Hauptmann, dem Doktor dient er für ein paar Groschen als Versuchsobjekt, das nur Erbsen fressen darf. Doch Tugend und Moral, die hat Woyzeck nicht und so wird er zur Zielscheibe der anderen, die ihn physisch und psychisch zerstören. Als sich Marie dem Tambourmajor hingibt, werden die Stimmen in seinem Kopf immer lauter und aus dem Opfer Woyzeck wird ein Täter...
Woyzeck deals with madness and children, obsession and murder – all the things that we care about. It's wild, sexy and curious: it catches your imagination. And it makes you reflect your own life. (Tom Waits)
Nach The Black Rider und Alice arbeiteten der amerikanische Songwriter Tom Waits, seine Frau Kathleen Brennan und der Regisseur Robert Wilson ein drittes Mal zusammen. Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck (1837) bildete die Grundlage für ihr „art musical“, das 2000 am Betty Nansen Theater in Kopenhagen uraufgeführt wurde. Das schmerzhaft Groteske liegt sowohl Waits' Musik und Liedtexten als auch Büchners Original zugrunde. Zu Beginn werden tierische Exponate enthüllt, die sich vermeintlich menschlicher verhalten als jeder Mensch. Ein Gleichnis für das Stück: Der Einzelne wird nicht nur in seiner Erbärmlichkeit ausgestellt, sondern benutzt auch den Unterlegenen wie Vieh. Das Tier, das mehr Vernunft als Natur ausstrahlt und mehr Individuum ist, als Woyzeck jemals sein darf. In einer solchen Welt, in der Elend und Leid unausweichlich sind, kann keiner den gesellschaftlichen Zwängen entrinnen: Das Prinzip Hoffnung versagt.