bingo

Die monatliche Bingoveranstaltung in der Schiaßn erfreut sich stetig wachsenden Zuspruchs. Fragt man die Besucher, was diesen Abend so populär macht, bekommt man unter anderem zu hören, dass es halt lustig ist, dass man bestens unterhalten wird und dass der Moderator eine tolle Show draus macht. Der Moderator, nennen wir ihn lieber Showmaster, tritt unter den wechselnden Pseudonymen "MC Mighty Max", "Grandfather Flesh" oder der "King Kong of Bingo" in Erscheinung. Die Ziehung der Zahlen, untermalt von Easy Listening- und Soul-Musik, unterbricht er immer wieder für kurze Kommunikation mit dem Publikum, angedeutete Tanzeinlagen sowie kurze philosophisch-mathematische Abschweifungen.

Sitzt man an einem der Tische und schaut Max Hupfer, so sein bürgerlicher Name, bei der Arbeit zu, wird einem schnell klar, dass man hier auch ohne einen der Preise mehr bekommt, als man erwartet hatte.
Die Bühne ist stilecht mit Glitzervorhang und großem BINGO!-Schild dekoriert und der Caller zieht Nummern aus einer Bingo-Maschine mit glamouröser Vergangenheit - einst tat sie Dienst auf einem Kreuzfahrtschiff.

Wer je das Vergnügen hatte, einem der Abende beizuwohnen, weiß, dass das mit Glücksspiel nichts zu tun hat. Bei einem Preis von drei Euro pro Karte macht das bei 18 möglichen Gewinnen einen Betrag von nicht einmal 17 Cent pro Spiel. Wer schon am Roulette-Tisch saß oder Spieler an vollautomatisierten Münzgräbern ganze Monatsgehälter in wenigen Stunden vernichten sah, weiß, dass Glücksspiel anders aussieht. Dass die Preise trotzdem ansprechend und die Gewinner glücklich sind, liegt daran, dass es auch Veranstalter Gerhard Strunz um den Spaß geht und offensichtlich ein Großteil der Einnahmen in Preise investiert wird. Er beschafft unter anderem Gutscheine für die Therme, Eintrittskarten für Kabarettveranstaltungen, wertige Unterhaltungselektronik, edles Naschwerk und viele schöne Kleinigkeiten.

Eine weitere Besonderheit haben Hupfer und Strunz, die ihr Publikum mittlerweile zu kennen scheinen, noch festgestellt: "Zu uns kommen Leute jeden Alters. Der Großteil des Publikums ist zwischen 30 und 50 Jahre alt aber auch Gäste um die 20 stellen einen nicht unerheblichen Teil - und Leute jenseits der 60 sind auch immer da." In der Tat gelang es den Veranstaltern, der Bingo-Show den Nimbus der Seniorenveranstaltung zu nehmen. "Möglich, dass die Tatsache, dass es bei uns keine Stricknadeln oder mehr oder weniger sinnvolle Haushaltshelfer zu gewinnen gibt, ein paar Leute abschreckt, dafür kommen aber andere und das Publikum ist bunt." Vor allem aber werden es immer mehr, die an einem Donnerstag im Monat den Fernseher aus lassen, sich auf den Weg ans Schießfeld machen, um zu den Ursprüngen der leichten Unterhaltung zu finden.

Veranstaltungsort und Adresse

Schiaßn, Neues Schießfeld 2, 85435 Erding

    1. Dezember 2011

  • Do
    01.12.2011

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Diese Veranstaltung in Erding wurde von Sinnflut veröffentlicht. bingo ist der Rubrik Treffen zugeordnet.

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