Benjamin Nachtwey - into the green

Eröffnung: Freitag, 16. September, 20.30 Uhr
Kurator: Christoph Jakobs

"Benjamin Nachtweys Feld-, Wald- und Wiesenstücke lassen sich im Zusammenhang der verschiedenen Gattungen von Landschaftsmalerei diskutieren.
Die Wahl eher unspektakulärer Ansichten sowie die wenig aufdringlichen Arrangements erinnern etwa an entsprechende Vorbilder der französischen ´paysage intime´(Bei einer persönlichen Vorliebe für Corot, wie der Maler bekennt.) Und dass die ´weiträumige Landschaft in Düsseldorf Tradition hat´ stellte Rolf Andree zwar für die Klassiker der Düsseldorfer Malerschule fest, könnte aber auch hinsichtlich der Nachtwey-Bilder formuliert sein. Auch dafür, dass ´in der Entfernung alles Poesie und romantisch wird´ gibt es bei Benjamin Nachtwey angesichts weiter Horizonte, luftiger Pinselführung und scharf geschnittener Ränder (nicht Augenlider) ausreichend Anhaltspunkte.

Allerdings sind bei ihm die beschaulichen Morgenspaziergänge, wie könnte es anders sein im Jahr 2006, von motorisierten Überlandfahrten abgelöst und das Problem des ´Ungeheuers´ und ´Ertrinkens´ damit rasant potenziert. Die üppigen Bilderfolgen und abwechslungsreichen Serienbilder geben jedoch unmittelbar zu erkennen, dass diese Gefahr bei ihm keineswegs besteht. Ganz im Gegenteil: die vitale Produktivität des Malers macht augenfällig, dass er sich wohl fühlt im schier überfließenden Meer der Erscheinungen und seine Praxis des optischen Erfassens der Realität geprägt ist von natürlicher Überraschung und eigentlichem Erstaunen angesichts der Vielfalt und Fülle. Dem Problem des steten Wandels der Dinge stellt er sich als leidenschaftlicher Maler, der die Möglichkeiten der Ansichtsvielfalt in Bildern und Bildfolgen von kinematischer Präsenz nutzt."

Malerei als Distanzüberbrückung
Von kleinen Bildern mit großer Weitsicht und großen Bildern voller Einsicht
Text von Johannes auf der Lake (Auszug)