„Vom Steinbeil bis zum Römerschatz“. Archäologische Sachzeugen für Tausch- und Kommunikationssysteme in ur- und frühgeschichtlicher Zeit aus der Sammlung der Mühlhäuser Museen. 03.09. – 20.11.2011

Ein Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Bad Langensalza mit den Mühlhäuser Museen.
Eröffnung: Samstag, 3. September 2011, 15:00 Uhr, im Stadtmuseum Bad Langensalza
Der zu einem Großteil das obere Unstrutgebiet einnehmende Unstrut-Hainich-Kreis zählt zu den reichsten archäologischen Fundlandschaften Thüringens. Seit über 100 Jahren wird hier von Fachwissenschaftlern und ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern eine intensive und systematische archäologische Geländeforschung betrieben. Der daraus stetig erwachsene archäologische Sammlungsbestand der Mühlhäuser Museen umfasst heute mehrere tausend gut dokumentierte Komplexe mit über 200.000 Einzelobjekten und bildet damit ein wissenschaftlich und kulturhistorisch äußerst wertvolles Quellenmaterial zur Erforschung der Ur- und Frühgeschichte Thüringens.
Die Ausstellung repräsentiert eine Auswahl besonderer, überregional bedeutender Funde aus dem Zeitraum vom Beginn der kontinuierlichen festen Besiedlung des Gebietes in der frühen Jungsteinzeit (Mitte 6. Jahrtausend v. Chr.) bis zur germanischen Besiedlung in der späten römischen Kaiserzeit (3./4. Jh. n. Chr.). Den Schwerpunkt bilden dabei charakteristische Belege für frühe, erstaunlich weit reichende Tausch- und Kommunikationssysteme. Eindrückliche Zeugnisse dafür bieten z. B. die zu prächtigen Schmuckstücken verarbeiteten sog. Spondylusmuscheln, die in über 7000 Jahre alten Gräbern der frühjungsteinzeitlichen linienbandkeramischen Kultur bei Höngeda gefunden wurden. Entsprechende Funde zeigen ihren Weg vom nordöstlichen Mittelmeergebiet über viele Stationen entlang der Donau bis nach Mitteldeutschland. Den Anteil der Region am frühen Tauschhandel unterstreichen des weiteren Steinbeile aus grün schimmernden Jadeit von Marolterode, für die moderne Analysen eindeutig ihre Herkunft aus einem bekannten steinzeitlichen Abbaugebiet des späten 6. bis 4. Jahrtausends in den italienischen Hochalpen bezeugen. Weiteres Augenmerk widmet die Exposition auch speziellen Ergebnissen und Funden aus der systematischen Geländeforschung zur germanischen Besiedlung der Region in der vorrömischen Eisenzeit und römische Kaiserzeit. Neben charakteristischen einheimischen Keramikgefäßen und Trachtbestandteilen aus Gräbern und Siedlungen demonstrieren „importierte“ Objekte wie Metallgefäße, Gewandspangen und Münzen vielfältige Kontakte zur keltischen und römischen Hochkultur. Gezeigt werden herausragende Funde wie eine keltische Goldmünze (süddeutsche Prägung des 2./frühen 1. Jh. v. Chr.) von Großvargula, ein im Jahr 2004 entdeckter römischer Silbermünzschatz aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr. von Altengottern und eine meisterlich gegossene, bronzene Kopfplastik des römisch-ägyptischen Gottes Jupiter Ammon aus dem 1./2. Jh. n. Chr. von Zimmern.
Wulf Walther

Veranstaltungsort

Bad Langensalza, 99947 Bad Langensalza

    3. September 2011

  • Sa
    03.09.2011
    15:00

„Vom Steinbeil bis zum Römerschatz“. Archäologische Sachzeugen für Tausch- und Kommunikationssysteme in ur- und frühgeschichtlicher Zeit aus der Sammlung der Mühlhäuser Museen. 03.09. – 20.11.2011

Diese Veranstaltung in Bad Langensalza wurde von MuehlhaeuserMuseen veröffentlicht. „Vom Steinbeil bis zum Römerschatz“. Archäologische Sachzeugen für Tausch- und Kommunikationssysteme in ur- und frühgeschichtlicher Zeit aus der Sammlung der Mühlhäuser Museen. 03.09. – 20.11.2011 ist der Rubrik Ausstellung zugeordnet.