Ausstellung „Briata in Berlin“

Georges Briata – ein Meister des Lichts und der Farbe
Anlässlich der Einweihung des restaurierten ehemaligen Stettiner Vorortbahnhofs präsentiert die ANH Hausbesitz GmbH & Co. Kommanditgesellschaft eine Ausstellung mit Werken des französischen Malers Georges Briata. Erstmalig in Berlin und Deutschland werden etwa 45 Ölgemälde und Zeichnungen des in Marseille lebenden Künstlers (*1933) gezeigt. Briata zählt zu den bedeutendsten südfranzösischen zeitgenössischen Malern. Zu sehen ist eine Auswahl seiner Landschaftsbilder, Stadtansichten und Musikszenen sowie Aktbilder aus den letzten 20 Jahren seines vielseitigen und umfangreichen Schaffens.
„Ich male, um meine Gefühle in Farben und Formen zu übertragen“, erklärt der Künstler seinen Schaffensdrang. Dabei er lässt er sich sowohl von den Eindrücken während seiner zahlreichen Reisen sowie von alltäglichen Szenen und Stimmungsmomenten inspirieren. In seinen figurativen Werken spürt Briata der inneren Natur einer Landschaft oder auch einer Musik nach und bringt diese in kräftigen, leuchtenden Farben und stilisierten bis abstrahierenden Formen zum Ausdruck. Seine Landschaften sind nicht unmittelbar nach der Natur gemalt, sondern sie entstehen im Atelier auf der Staffelei als Synthese des Erlebten. „Ich male Klimata“, erläutert Georges Briata, „ich zeichne Stimmungslagen nach. Ein Ort oder eine Stadt, ein Land setzt sich in mir aus einer, zwei oder drei Farben zusammen.“ So erfasst der Künstler das jeweils Einzigartige, Besondere einer Landschaft in einem konzentrierten Ausschnitt, in dem sich das Ganze bündelt – die Atmosphäre und das spezifische Licht. Mittels intensiver Farben gestaltet er Licht und Raum auf der Leinwand.
Die Ausstellung lädt den Besucher ein, mit diesem Meister des Lichts und der Farbe auf Weltreise zu gehen: von der herrlich blauen, im südlichen Licht erstrahlenden Côte d’Azur in die belebten, weißen Gassen Marrakeschs, weiter durch die bunt pulsierenden Straßenschluchten New Yorks bis zu den stilvollen Tempeln des alten Japans, um anschließend einzutauchen in die intensiv vibrierende der Welt der Musik, des Jazz. Die Verbindung des Klanglichen mit dem Optischen, der Musik mit der Malerei, ist für Briata unabdingbar. Denn Musik erfüllt sein Leben ebenso wie die Malerei.
In einem Kabinettraum sind neben Aktbildern auch Arbeiten auf Papier zu sehen. Denn Georges Briata ist ein ebenso hervorragender Zeichner, dessen Ehefrau seine Muse und sein Modell ist.
Eine Besonderheit stellt die Präsentation des aktuellen Projekts des Künstlers dar: Er arbeitet derzeit an einem 375 qm großen Glasfenster für den Hauptbahnhof Saint-Charles in Marseille im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahres 2013. Der Entwurf für dieses neo-symbolistische Glasfenster wird vorab im ehemaligen Stettiner Vorortbahnhof in Berlin zu sehen sein. Diese Hommage an Marseille vereinigt die Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Identifikationssymbole der Stadt in einer spektakulären Dreieckskomposition. Es wird das größte von einem Künstler gestaltete Glasfenster in Europa sein.
Georges Briata ist international bekannt und erfolgreich: Seine Werke wurden in renommierten Galerien weltweit ausgestellt (in New York, Washington, Boston, Miami Beach, Montréal, Tokio, Genf, Lausanne, Beirut, Haifa, Lyon, Marseille und Paris).
Seine große Retrospektive „Von 1956 bis heute“ wurde 2008 im Museum der Orangerie du Sénat in Paris sowie 2009 im Musée de l’Espace Villeneuve-Bargemon in Marseille gezeigt. Der Künstler war von 1960 bis 1995 Professor an der École des Beaux-Arts in Marseille. Seit 2006 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaft, Literatur und Künste in Marseille.
Kuratiert von Isabel Kauenhoven.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Essay und ca. 45 farbigen Abbildungen.

11. bis 27. November 2011
Öffnungszeiten Mi bis So 12 – 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Im ehemaligen Stettiner Vorortbahnhof
Eingang Julie-Wolfthorn-Straße
Ecke Caroline-Michaelis-Straße, 10115 Berlin