Tod eines Handlungsreisenden

DIE SCHILLERNDSTEN OBERFLÄCHEN VON AMERIKA HAT HOLLYWOOD GESCHAFFEN, ABER ZU MODERNEN MYTHEN VERDICHTET HABEN SICH DIESE BILDER ERST IN DEN WERKEN VON EUGENE O’ NEILL, TENNESSEE WILLIAMS UND ARTHUR MILLER. DESSEN »TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN« IST DAS ZENTRALE WERK IN DIESER GALERIE DER GROßEN ILLUSIONENUND GEBROCHENEN HELDEN, ZU GLEICHEN TEILEN HOHELIED UND ABGESANG AUF DEN AMERIKANISCHEN TRAUM, AKTUELL WIE EH UND JE.

In der Zusammenarbeit der Ruhrfestspiele mit dem St. Pauli Theater ist ein Zyklus mit Aufführungen der Klassiker der amerikanischen Moderne entstanden, allesamt hochrangig besetzt. Den Loman etwa spielt Burghart Klaußner, seine Gattin Margarita Broich.
36 Jahre lang war Willy Loman Handlungsreisender. Nun ist er 63 und müde. Jüngere ziehen an ihm vorbei, ihm wird gekündigt. Die eigentliche Tragödie dieses kleinen Mannes ist sein verzweifelter Kampf, die Illusion des Erfolgreichen aufrechtzuhalten – vor sich selbst, der Familie und der gesamten Außenwelt.
Wäre Tod eines Handlungsreisenden nur ein soziales Drama, hätte es sich nicht so tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Bezeichnend ist, wie Miller plötzlich begriff, wieso er den Namen Loman unbewusst dem Film Dr. Mabuse von Fritz Lang entnommen hatte. In jener Filmszene, in der ein hilfloser, halb wahnsinniger Mann immer wieder nur den Namen des Kommissars Loman in den Hörer schrie, da wurde dem Autor schlagartig klar, was er mit dem Namen unbewusst hatte ausdrücken wollen: „einen vom Schrecken überwältigten Mann, der ins Nichts hinein nach Hilfe ruft, die niemals kommt.“

Veranstaltungsort und Adresse

Ruhrfestspielhaus, Otto-Burrmeister-Allee 1, 45657 Recklinghausen

    11. Juni 2012

  • Mo
    11.06.2012
    20:00

Tod eines Handlungsreisenden

Diese Veranstaltung in Recklinghausen wurde von Ruhrfestspiele2010 veröffentlicht. Tod eines Handlungsreisenden ist der Rubrik Theater zugeordnet.

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