Kassandra
Für Kassandra, die Tochter des Trojaner-Königs Priamos, wird die Sehergabe zum Fluch: Sie sieht das Unheil für ihr Volk voraus, kann jedoch den Lauf der Dinge nicht aufhalten, weil in einer von Männern dominierten Welt keiner auf sie hört. Am Ende des Trojanischen Krieges wird sie von Agamemnon, dem siegreichen König von Mykene, als Gefangene mitgenommen und erwartet ihren Tod.
Kassandra. Sie sieht die Zukunft, weil sie den Mut hat, die wirklichen Verhältnisse der Gegenwart zu sehen. In dieser Bearbeitung des Stoffes spielt Yazmeen Baker eine Kassandra, die von den Vorgängen im Trojanischen Krieg und ihrem Schicksal berichtet. Antje Hamer verkörpert Kassandras Visionen, ihre Träume, die innere Stimme, die ihr Dinge einflüstert, ihr dann wieder gut zuredet, sie wahnsinnig macht und später als Legende für sie weiterleben wird.
Yazmeen Baker:
2003 begann sie ihre Schauspielkarriere bei den Actors Studios 111 in Auckland, Neuseeland, wo sie an verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte. In Deutschland war sie in diversen Theaterstücken zu sehen und im Bereich des Hörfunks im ARD-Radiotatort "Ehrbare Töchter" zu hören.
Antje Hamer:
Antje Hamer schloss 2008 ihre Ausbildung an der „Film Acting School Cologne“ ab. Seitdem spielte sie in verschiedenen Theaterstücken und in über 20 Fernsehproduktionen für ARD, ZDF, VOX und diverse freie Produktionsgesellschaften. Im Bereich der Werbung arbeitete sie u.a. für Lätta und die DEKRA.
Sascha von Donat (Regie):
Sascha von Donat, Künstlerischer Leiter der Opernwerkstatt am Rhein, war drei Jahre Persönlicher Referent von Dr. Gerard Mortier bei den Salzburger Festspielen. Als Regisseur inszenierte er u.a. am Capitol Theater Düsseldorf, am Stadttheater Bielefeld und am Alten Schauspielhaus Stuttgart. Beim WDR führt er Regie bei den Lilipuz-Familienkonzerten, wo er u.a. mit Rufus Beck, Ulrich Noethen, Anke Engelke, dem Rundfunkorchester, dem Sinfonieorchester, dem Chor und der WDR Big Band zusammenarbeitete.
Christa Wolf (Autorin):
Christa Wolf wurde am 18. März 1929 in Landsberg an der Warthe geboren. Sie arbeitete als freie Schriftstellerin. Von 1963 bis 1967 war sie Kandidatin des Zentralkomitees der SED, aus der sie 1989 nach einer kritischen Rede austrat. 1980 wurde Wolf mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.
In ihrem Stil folgte sie nicht der Schreibweise des Sozialistischen Realismus, sondern entwickelte eine subjektive Darstellungsart, die sie anhand indi-vidueller Erfahrungen realisierte.
Seit 1978 hielt die Schriftstellerin internationale Gastvorträge. In ihren autobiographisch gefärbten Erinnerungen spielt der ihre Kinder- und Jugendjahre prägende Nationalsozialismus eine große Rolle. Wolf beschäftigte sich in ihren weiteren Werken mit Identität, gesellschaftlicher Kritik und Emanzipation und orientierte sich oftmals an historischen oder mythischen Begebenheiten. So wird in einem ihrer bekanntesten Werke, nämlich "Kassandra. Erzählung" (1983), in der eine antike Gestalt spricht, der emanzipatorische Aspekt im Bereich der Geschichte und des Schreibens betont. Nach dem Mauerfall brach Wolf mit den autobiographischen Erzählungen "Sommerstück" (1989) und "Was bleibt" (1990) einen Streit über ihre Rolle in der DDR los. Unter anderem ging es dabei um ihre Überwachung durch das Ministerium für Staats-sicherheit (MFS) und die Frage nach einer Mitverantwortung der Intellektuellen in der DDR. 1993 gab sie sich als ehemalige "Inoffizielle Mitarbeiterin" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR zwischen 1959 und 1962 zu erkennen. Sie publizierte ihre Akte in dem Stück "Akteneinsicht Christa Wolf". 2010 wurde sie mit dem Thomas-Mann-Preis sowie dem Uwe-Johnson-Preis ausgezeichnet. Christa Wolf starb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Veranstaltungsort und Adresse
Alanus Hochschule, Johannishof / Lohheckenweg, 53347 Alfter
- Do15.03.201219:00
15. März 2012
Kassandra
Diese Veranstaltung in Alfter wurde von opernwerkstatt veröffentlicht. Kassandra ist den Rubriken Theater und Kleinkunst zugeordnet.