Häämwärts nach Amerika

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Die beiden ungleichen Brüder Ludwig und Jakob Scheffler verlassen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Heimat, die Pfalz, und folgen den Spuren ihres Vetters Hubert in Amerikas wilden Westen. Sie träumen von einer goldenen Zukunft und einer grenzenlosen neuen Heimat. Doch bald irren die beiden durch eine Steinwüste. Die Kräfte schwinden und es findet sich kein rettendes Wasserloch.
Ludwig und Jakob stellen sich schon darauf ein, das gleiche Ende zu nehmen wie der Coyote, über dessen Knochen sie stolpern.
Ist es die Hitze, die Erschöpfung oder die Nähe des Todes, dass der fromme Ludwig plötzlich eine Erscheinung hat? Was zunächst wie ein Engel wirkt, entpuppt sich als Revolverheld und schließlich als eine Frau, die die Hosen anhat. Die Brüder unterschätzen die Lady anfangs vollkommen und versuchen sie über den Tisch zu ziehen. Aber Betty Bull ist Satans Schwester. Sie flucht und schimpft und ihr Colt sitzt locker.
Mitten in der unwirtlichen Natur wachsen die drei Menschen, wenn auch nur vorübergehend, zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen. Ihre Wahrnehmungen verrücken und sie stellen zwei Dinge fest:
'Ein Korsett muss nicht aus Fischbein sein.' und 'Freiheit passt nicht in ein Brautkleid!'
„Häämwärts nach Amerika“ ist eine unterhaltsame Komödie mit hintergründigem Humor. Das Spiel um Besitz und Sicherheiten, Heimat, Macht, Freiheit, Moral und die eigene Haut entwickelt sich zu einem irrwitzigen Slapstick.

Text: Ingrid Lausund
Regie: Walter Menzlaw
Es spielen: Ben Hergl, Thomas Kölsch und Miriam Grimm

Foto: Walter Menzlaw