WOYZECKS TOD | LENZ UND LENA
Georg Büchner
WOYZECKS TOD | LENZ UND LENA
Szenisch eingerichtet und gespielt von Susanne Hocke und Jürgen Larys
Georg Büchner (1813-1837), dessen 200. Geburtstag wir 2013 feiern, hat in seinem literarisch überragenden Werk Sätze formuliert, die aktuelle Diskussionen um die Ergebnisse der Hirnforschung und deren Konsequenz für unser Menschenbild vorwegnehmen: Infragestellung des freien Willens, der Mensch als lustgeleitete Fehlleistung der Evolution, in tiefer Skepsis gegen jeden idealistischen Überbau. Sein "Danton" möchte seiner Geliebten "die Schädeldecke aufbrechen und ihr die Gedanken aus den Hirnfasern zerren" - als letzten resignierten Versuch, einander wirklich kennen zu lernen. Büchners Nähe zur Hirnforschung ist alles andere als zufällig, war er doch Sohn eines Chirurgen, wuchs in der Nähe einer Nervenheilanstalt auf (seine Erzählung "Lenz" zeugt von einem tiefen Verständnis psychischer Ausnahmesituationen), er war Student der Medizin, promovierte über das "Nervensystem der Barbe" und wurde nach einer Probevorlesung "Über Schädelnerven" Privatdozent für vergleichende Anatomie.
Büchner stand mit seiner ganzen Person im Spannungsfeld zwischen Literatur, Naturwissenschaft und - natürlich! Politik, denn nach Veröffentlichung seines "Hessischen Landboten", den der unsterbliche Satz: "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" eröffnet, war er steckbrieflich gesuchter Revolutionär.
"Woyzecks Tod | Lenz und Lena" ist ein wilder Ritt durch Büchners Werk. Seine Figuren sind fiebrige Täter zwischen Trieb und Resignation, zwischen kaltem Kalkül und zwanghaftem Handeln. Und so oszilliert dieser Theaterabend zwischen der feuchten Sinnlichkeit eines Paradiesgartens und der Nüchternheit einer anatomischen Vorlesung.
Veranstaltungsort und Adresse
Kulturzentrum Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
- So07.04.201319:00
7. April 2013
WOYZECKS TOD | LENZ UND LENA
Diese Veranstaltung in Bochum (Bochum Ost) wurde von susart veröffentlicht. WOYZECKS TOD