Klavierabend Jan Sählhof
Jan Sählhof
Pianst
Mozart Sonate B- Dur Kv 333 (315 c)
Mozart Sonate c-Moll KV 547
---Pause---
Schubert Sonate B-Dur D 960 (op. post.)
Karten Im Kadewe, Theaterkasse Zehlendorf, Boulevard Berlin und andere
Telefonische Reservierung
85 610 110
Programmbeschreibung
KV 333 (KV 315 c) Klaviersonate B-Dur
"Linzer Sonate"
Die Sonate KV 333 weist vor allem im singenden Allegro des ersten Satzes mit seinen innigen Vorhalten stilistische Ähnlichkeiten mit den Klavierwerken des wesentlich älteren Mozart-Freundes Johann Christian Bach auf und könnte daher, wenngleich erst 1783 niedergeschrieben, bereits 1778 in Paris entstanden sein.
Harmonisch kühne Wege (bis des- Moll) geht das ebenfalls in Sonatensatzform gehaltene Andante cantabile. Das wirkungsvolle Schlussrondo ist die Imitation eines Klavierkonzerts, wie forte-piano- (= Tutti-Solo-) Kontraste und die "Cadenza in tempo" zeigen.
Entstehung: Linz/Wien, 1783
Mozart Fantasie (K V 475)
Aus der Unterwelts-Tonart geschöpft
Die Fantasie beginnt mit einem „tief resignierten, schicksalsschweren Unisonomotiv“ – so hat es der Mozart-Forscher Hermann Abert formuliert, „dem sofort zwei schmerzliche Seufzer folgen – man könnte fast sagen: in den Bläsern.“ C-Moll ist in der Tonartencharakteristik der Zeit die Tonart für Unterwelt-Szenen, für Leid und unheimliche Begegnungen. Dieses Schmerz- und Gruselpotenzial nutzt Mozart reichlich.
Doch inmitten der größten Verzweiflung, am Rande der finstersten Abgründe lässt Mozart (und das beherrscht er vielleicht wie kein zweiter Komponist) immer wieder ganz plötzlich Hoffnungsschimmer
durchscheinen, und die Musik gerät wieder auf einen festen Boden.
Die Fantasie bewegt sich virtuos auf dem schmalen Pfad zwischen Improvisation – vieles scheint aus dem Moment heraus erfunden, und immer wieder gibt es „Denkpausen“ im musikalischen Fluss – und einer klarer Form: sie lässt sich in sechs Teile untergliedern, die sich in Tempo, Tonart und Gestus unterscheiden, und kehrt am Schluss zu ihrem düsteren c-Moll-Ausgangspunkt zurück.
Schubert
Sonate B Dur op. posth.
Franz Schubert hatte zu Beginn seines Schaffens schwer am „Erbe“ Beethovens und der durch sein Werk festgelegten Sonatenform zu tragen.
Das Beethovensche, auf dem Themendualismus und seiner Verarbeitung beruhende Sonatenmodell entspricht Schubert innerlich nicht. Seine musikalischen Gedanken drücken sich eher in Reihungsformen wie der Lied- und Variationenform aus. Schuberts melodische Gebilde sind in sich so gerundet und abgeschlossen, dass sie sich weniger zur sonatengemäßen Zerlegung, Rekombination, und Verarbeitung eignen. Schuberts Leistung auf dem Gebiet der Sonate zeigt sich, wie Alfred Brendel meint, in der Direktheit seiner Emotionen, die man nicht an Beethovens architektonischer Meisterschaft messen dürfe, um Schubert somit abzuwerten. Anders als Beethoven komponiere Schubert wie ein Schlafwandler.
Die Sonaten ab 1825 können als Höhepunkt seines Sonatenschaffens betrachtet werden. Schubert spannt hier harmonisch gewagte, weite Bögen. Sie sind als weiträumige musikalische „Erzählungen“ von lyrischem Grundcharakter konzipiert. So lobte Robert Schumann die „himmlischen Längen“ in diesen Werken Schuberts. Sie wirken mit ihren plötzlichen Einwürfen und Karakteränderungen improvisatorisch und romantisch.
Jan Sählhof
Jan Sählhof, 1976 in Hannover geboren, entwickelte sich in den letzten Jahren als Pianist zu einem echten Publikumsliebling. Sein Spiel zeichnet sich durch eine intensive, gefühlvolle Klangestaltung aus, die mit Kreativität und Spontaneität die Lebendigkeit von Werken der Romantik und der Klassik künstlerisch ausdrückt. Große Erfolge waren Konzerte, die ihn 2012 ins Wiener Konzerthaus führten, Einladungen zu internationalen Festivals wie das Neckar Festival und Konzerte im Ausland wie in Paris und New York.
Sein Repertoire umfasst das gesamte klassisch-romantische Œvre bis hin zum Impressionissmus und der Moderne.
Er konzertiert mit diversen Sängern und Ensembles wie dem Ondine Quartett.
Erstmalig stand er als Pianist als 16 jähriger auf der Bühne und spielte abendfüllende Klavier Recitals
Veranstaltungsort und Adresse
Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin
- Sa28.09.201320:00
28. September 2013
Klavierabend Jan Sählhof
Diese Veranstaltung in Berlin (Steglitz, Bezirk Steglitz-Zehlendorf) wurde von Saehlhof veröffentlicht. Klavierabend Jan Sählhof ist den Rubriken Konzert und Klassikkonzert zugeordnet.