Anarchismus und Alter – Perspektiven in einer überalterten Gesellschaft
ALEx im BAIZ:
In den westlichen Industriegesellschaften beobachten wir eine proportionale Verschiebung der Generationen: die Alten nehmen zu – und regieren nach wie vor die Welt. Bei den Anarchist_inn_en scheint es eher umgekehrt zu sein: wenige alte und viele junge Menschen. In diesem Jahr mussten wir zudem schon von zwei hervorragenden Genossen Abschied nehmen – dem Verleger Lutz Schulenburg (Nautilus) und dem Historiker Andreas Graf, beide kaum über 60.
Nicht jeder wird über 90, wie Augustin Souchy, und macht dabei noch Kopfstand. Eine anarchistische Erinnerungskultur wie in südlichen Ländern ist in D-Land kaum ausgeprägt, alleine das DadA-Memorial ist eine Ausnahme. Mit den Personen geht die Geschichte verloren.
Vor einem Vierteljahrhundert wurde im „Projekt A“ schon über die Zeit des Alterns diskutiert. Damals schienen uns selbstbestimmte, altersübergreifende solidarische Wohngruppen die naheliegendste Lösung – mittlerweile ist dies fast im Begriff Mainstream zu werden. Viele heute basispolitisch Aktive leben prekär und ihre Aussicht ist Altersarmut. Für diesen Menschenschlag nichts Neues. In Frankreich gab es einst das „Schloss der Anarchisten“, ein einfaches Landgut im Süden, auf dem Alte und Kriegsversehrte der CNT mit jungen Leuten zusammenlebten, ein Kollektiv bildeten und von dort aus Widerstand gegen Franco leisteten. Es wird Zeit die Hütten zu verlassen und in die Paläste zu ziehen!
Veranstaltungsort und Adresse
BAIZ, Christinenstraße 1, 10119 Berlin
- Mi09.10.201319:00
9. Oktober 2013
Anarchismus und Alter – Perspektiven in einer überalterten Gesellschaft
Diese Veranstaltung in Berlin (Berlin) wurde von FKAeV veröffentlicht. Anarchismus und Alter – Perspektiven in einer überalterten Gesellschaft ist den Rubriken Information, Vortrag, Diskussion und Anarchismus, Agism, generationenübergreifend, libertäres Leben zugeordnet.