Das Trollkind nach Selma Lagerlöf

Vor der Tür des Bauernhauses passiert es. Troll und Trollweib ergötzen sich an dem schönen Menschenkind. Sie nehmen es mit und lassen ihr eigenes hässliches Kind zurück. Als die Bäuerin wieder kommt, um nach ihrem Kind zu schauen, liegt wohl eins in der Wiege - doch es ist nicht ihr Kind. Es ist fremd und widerlich.

Die Bäuerin nimmt den Troll an Kindes statt auf. Er ist ein Kind, er braucht eine Mutter. Den Hohn und Spott ihres Hofes und des ganzen Dorfes erträgt sie. Auch als das Gelächter ihrer Knechte und Mägde in blanken Hass umschlägt, steht sie zu dem Kind. Sie schützt es, errät seine Bedürfnisse, rettet es aus den Flammen. Zerrissen von Selbstzweifeln erträgt sie die Einsamkeit, als auch ihr Mann sie verlässt - und erlöst dadurch schließlich das eigene Kind aus der Trollgefangenschaft.

Durch ihre Bildhaftigkeit erzählt Selma Lagerlöf eine Geschichte, welche Kinder und Erwachsene gleichermaßen fasziniert. Über die starken Bilder entwickelt sich ein Märchen voller Spannung, in dem schlussendlich die Kraft der Liebe die Erlösung ermöglicht.

Gleichzeitig sind die Figuren voll psychologischer Tiefe - von Liebe zu seiner Frau beseelt und gleichzeitig von Hass gegen das Trollkind besessen der Bauer, immer wieder von Selbstzweifeln befallen und innere Kämpfe ausfechtend die Bäuerin - so dass eine Vielschichtigkeit entsteht, welche Erwachsene gleichermaßen in ihren Bann zieht.

Warum für ein Trollkind sorgen? Was gibt der Bäuerin die Kraft, sich dem Trollkind zuzuwenden? Wäre es nicht einfacher gewesen, das hässliche Trollbündel einfach im Gras liegen zu lassen? Sie hätte zwar den Verlust des eigenen Kindes verarbeiten müssen, doch wäre ihre Trauer durch ihre Umgebung nicht mitgefühlt worden, hätte sie nicht Verständnis erfahren und vielleicht sogar ein neues Familienglück gefunden?

Der Troll macht es der Bäuerin nicht leicht. Nicht nur sein auffälliges Verhalten stellt eine Herausforderung dar, er verweigert auch jede menschliche Nahrung. Und in der Auseinandersetzung mit diesem Andersartigen, diesem Hässlichen und Ungewohnten verliert sie jegliche äussere Unterstützung.

Was befähigt sie dazu, sich täglich von Neuem zu verantwortungsvollem Handeln durchzuringen?

Verantwortung, Menschlichkeit, Liebe - um diese Begriffe wird in diesem Theaterstück gerungen. Eine Thematik, die in Vorbereitung auf die Weihnachtszeit durchaus bewegt werden kann.

"Das Trollkind" nach einer Erzählung der Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf basiert auf einem alten schwedischen Sagenstoff.



[ab 6 Jahre 1. - 4. Klasse]







Regie, Textfassung und Bühnenbild: Daniel Koch | Schauspiel: Selim Çinar | Isa Flackus | Alex Schmidt | Cello: Radu Nagy | Komposition: Martin G. Rasten | Kostüme: Katrin Bischof | Licht: Matthias Henkel



Eintrittspreise:

Schulklassen 5,00 Euro*/6,50 Euro
*mit dem Ermäßigungsschein vom Theater der Schulen/JugendKulturService.
Je Gruppe, Klasse sind 2 Begleitpersonen frei.


Einzelpreis (bis 2 Personen) 10,00 Euro
Familienpreis (ab 3 Personen) 9,00 Euro
Gruppenpreis (ab 5 Personen) 8,00 Euro

Information + Anmeldung: 0 33 29 - 69 73 50

Veranstaltungsort und Adresse

Theater Morgenstern, Niedstraße 1, 12159 Berlin

    24. März 2015 - 29. März 2015

  • Di
    24.03.2015
    10:00
  • Mi
    25.03.2015
    10:00
  • Do
    26.03.2015
    10:00
  • Fr
    27.03.2015
    10:00
  • So
    29.03.2015
    16:00

Das Trollkind nach Selma Lagerlöf

Diese Veranstaltung in Berlin (Friedenau, Tempelhof-Schöneberg) wurde von theamorgenstern veröffentlicht. Das Trollkind nach Selma Lagerlöf ist den Rubriken Theater und Theater & Kultur zugeordnet.