Gruftführung in die Fürstengruft
38 zum Teil prunkvoll verzierte Sarkophage stehen in der Gruft der Weißenfelser Herzogsfamilie. Fünf Herzöge, deren Ehefrauen und Kinder haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Verstorben sind sie zwischen 1675 und 1775. Neben dem Eingang hängt eine in verschiedenen Farben gehaltene Tafel, die darüber aufklärt, wo welcher Herrscher und dessen Verwandten zu finden sind. Viele der Särge sind ein Kunstwerk für sich. Sie geben zum Teil Auskunft über denjenigen, der darin ruht.", Zum beispiel das besonders prunkvolle Exemplar, in dem die sterblichen Überreste des vierten Weißenfelser Herzogs Christian (1682-1736) ruhen. Der mit Zinn ummantelte Sarkophag steht auf Füßen in Hundegestalt - ein Zeichen für die ausgeprägte Jagdleidenschaft Christians. Drei in sich verschlungene "C" waren das Zeichen des Herzogs, das auch auf dessen Sarg nicht fehlt. Während Christians Gebeine in einem Sarg mit üppiger Verzierung ruhen, liegt dessen Ehefrau in einer deutlich schlichteren Variante.
Mehrfach sind auf den prunkvollen Kisten Palmenzweige zu erkennen - ein Hinweis darauf, dass der Verstorbene Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, jener größten literarischen Gruppe der Barockzeit, war. Auffällig auch der Sarg des dritten Weißenfelser Herzogs Johann Georg (1677-1712), an dem dessen Orden in Zinn abgebildet sind. Und den Sarg von Herzog August (1614-1680), des ersten Herrschers der Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels, ziert das bekannte "A" als Erkennungszeichen.
Die Gestaltung der Sarkophage spiegelte immer auch den jeweiligen Zeitgeschmack wider . So sei es in der Renaissance zunächst eher schlichter zugegangen, während in der Zeit des Barock und Rokoko viel Prunk dazu gehörte.
Anfang der 90er Jahre waren die Särge in der Weißenfelser Herzogsgruft zum großen Teil in einem äußerst schlechten Zustand. Fotoaufnahmen am Eingang zur Gruft dokumentieren die teilweise starken Zerstörungen. Da die Sanierung solcher Sarkophage Neuland war, wurde einer der Kindersärge damals zu einem Restaurator nach Erfurt transportiert, um Möglichkeiten zu erproben. Später wurden die anderen Särge komplett vor Ort in der Weißenfelser Gruft restauriert, ohne dass die sterblichen Überreste exhumiert wurden.
Während die Fürstengruft zu DDR-Zeiten überhaupt nicht zugänglich war, haben Interessierte heute wenigstens einmal im Monat Gelegenheit, unter fachkundiger Führung hinabzusteigen. Öfter geht nicht. Würden doch dann die wertvollen Sarkophage unter den Temperaturschwankung leiden.
Sondertipps aus dem Schloss
Neu-Augustusburg
16.05. 20:00 Schwarzlichttheater ab 6 Jahre:
Das Märchen der Gemeinsamkeit
21:15 Taschenlampenführung bis ins Schlossturmzimmer
22:00 Gruftführung
17.05. 11:00 Kindertheater: Schlossmärchen
12.00 Schlossführung bis hinauf ins Schlossturmzimmer und zur Latrine
14:00 Bänkelgeplänkel, unterhaltsame Reise
durch die Weißenfelser Stadtgeschichte
(in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen)
15:00 Kindertheater: Schuhmärchen
12.00 Schlossführung bis hinauf ins Schlossturmzimmer und zur Latrine
ab 18.05. tgl 9.30 Ferienprogramm : Händel spielt
3.6. 19.00 Gisela Steineckert Lesung
28.06. 17:00 Sommerkonzert der Weißenfelser
Hofkapelle: Gefährliche Liebschaften
Regelmäßige Veranstaltungen
Gruftführung jeden letzten Samstag im Monat ab 11 Uhr stündlich
Sonderführungen zur Familienfeier, Kindergeburtstagen, Einschulungen können gerne gebucht werden. Tel 01629867430
Museum Weißenfels Schloss Neu-Augustusburg
Zeitzer Straße 4
06667 Weißenfels
Telefon: 0 1629867430
E-Mail: info@museum-weissenfels.de
Homepage: www.museum-weissenfels.de
Veranstaltungsort und Adresse
Schlosstheater Museum Neu-Augustusburg, Zeitzer Strasse 4, 06667 Weißenfels
- Sa16.05.201522:00
16. Mai 2015
Gruftführung in die Fürstengruft
Diese Veranstaltung in Weißenfels wurde von seume veröffentlicht. Gruftführung in die Fürstengruft ist den Rubriken Führung, Ausstellung und Attraktion zugeordnet.