Věra 68

Ein Dokumentarfilm über die Turnerin Věra Čáslavská, die erfolgreichste tschechische Sportlerin aller Zeiten. Doch 1968, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, besetzten die sowjetischen Truppen die Tschechoslowakei. Für die regimekritische Sportlerin bedeutete dies den gesellschaftlichen Abstieg. Nach 1989 machte sie Václav Havel dann zu seiner Beraterin.

CZ 2012, R: Olga Sommerová, M: Aleš Březina, D: Václav Havel, Věra Čáslavská, Jan Potměšil, Martin Vačkář, Dana Zátopková, 90 min., OmeU.

Der Dokumentarfilm von Olga Sommerová wurde mit dem zweiten Preis „Mention d´Honneur“ in der Kategorie „Dokumentarfilm“ auf dem Filmfestival FICTS 2012 in Milana ausgezeichnet.

Er zeichnet das dramatische Schicksal der erfolgreichsten tschechischen Turnerin aller Zeiten nach. Nach ihrem mitreißenden Sieg auf der Olympiade in Mexiko 1968 wurde sie zur besten Sportlerin der Welt und zur zweitbeliebtesten Frau des Planeten nach Jaqueline Kennedy deklariert. Im Jahr 1968 unterzeichnete sie jedoch auch das gegen das Regime gerichtete Manifest „Zweitausend Wörter“ und widerrief ihre Unterschrift auch danach niemals. Die sowjetische Okkupation der Tschechoslowakei beendete jedoch abrupt ihre glänzende Sportlerkarriere, hauptsächlich aus politischen Gründen. Erst nach 1989 begann sie wieder, das öffentliche Leben, diesmal auf politischer Ebene, mitzugestalten. Doch bald darauf traf sie ein erneuter Schicksalsschlag: Ihr Sohn Martin wurde wegen Mordes an seinem Vater verurteilt. Für Věra kam nun die die schrecklichste Zeit ihres Lebens, in der sie 16 Jahre in der absoluten Abgeschiedenheit von Heilanstalten und in ihrem Zuhause verbrachte.

Ihr Schicksal ist ein einzigartiges Phänomen in der Geschichte Tschechiens ebenso wie ein Sinnbild für die tschechoslowakische gesellschaftliche Situation im Kommunismus und im nachfolgenden demokratischen Regime.

Věra Čáslavská (* 3. Mai 1942 Prag) ist eine ehemalige Turnerin, siebenfache Olympia-Gewinnerin, vierfache Weltmeisterin, elffache Europameister und vierfache Sportlerin des Jahres der Tschechoslowakei. Nach der Samtenen Revolution war sie von 1990-1996 Mitglied im Internationalen Olympiaausschuss. Sie wurde zudem mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: Im Jahr 1989 erhielt sie vom Internationalen Komitee für Fair Play der UNESCO den Preis Pierra de Coubertina, 1991 erhielt sie vom Internationalen olympischen Komitee den Olympischen Orden und 1995 ehrte sie der damalige tschechische Präsident Václav Havel mit dem Staatsorden für besonderen Verdienste II. Grades.

Eintritt: 6 €

Weitere Infos erfahren Sie hier:
http://munich.czechcentres.cz/programm/detail/314-vera-68/


© Foto: Česká televize 1996 — 2014

Adresse und Anfahrt

Hans-Sachs-Str. 7, München

Věra 68

Dieser Veranstaltungsort in München (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt) wurde von TschZentrum veröffentlicht.

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